Projekt Fernkälte zur Klimatisierung des BMW Group Forschungs- und Innovationszentrums ausgezeichnet
Projekt Fernkälte: Grundwasser aus U-Bahn-Dükern kühlt Gebäudeteile des Forschungs- und Innovationszentrums der BMW Group (05/2006) - copyright: BMW München. Der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber hat die BMW Group und die Stadtwerke München (SWM) für ihr innovatives und umweltschonendes Projekt Fernkälte mit dem Bayerischen Energiepreis ausgezeichnet. Die Fernkälte nutzt oberflächennahes Grundwasser aus so genannten U-Bahn-Dükern und klimatisiert Gebäudeteile des Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ) der BMW Group in München.
"Mit diesem Projekt haben wir einen Maßstab für nachhaltiges Energiemanagement gesetzt. Jährlich vermeiden wir durch die Fernkälte CO2-Emissionen von 5.000 Tonnen, was dem Verbrauch von 3.000 Münchner Haushalten entspricht. Dass wir dafür heute den Bayerischen Energiepreis erhalten, freut uns natürlich sehr und motiviert uns, weiter an nachhaltigen Energielösungen zu arbeiten", sagt Herbert Höltschl, Konzernbeauftragter Umweltschutz der BMW Group. Das bekräftigt auch Gerhard Schoellhammer Leiter Energiestruktur und Technische Ausrüstung der BMW Group und erklärt, dass Entscheidungen für Energieanlagen in der BMW Group nicht nur nach wirtschaftlichen, sondern auch ökologischen Kriterien getroffen werden. Neben der Fernkälte setzt das Unternehmen beispielsweise schon seit Jahren auf Wärmerückgewinnungsanlagen und energieeffiziente Kraft-Wärme-Kopplung.
Stephan Schwarz, SWM Geschäftsführer Versorgung und Technik: "Auch wir als Energieversorgungsunternehmen haben mit diesem Projekt Neuland betreten. Jedoch folgen wir mit der Fernkälte konsequent unserer langjährigen Tradition, immer wieder aufs Neue innovative Lösungen zu finden, um aus allen zur Verfügung stehenden Quellen die Nutzenergie möglichst umweltfreundlich zu gewinnen. Und mit der BMW Group haben wir glücklicherweise einen Partner gefunden, der mit uns auch offen über den Bedarf von Niedertemperatur-Energie (Kühle) diskutiert hat. Gemeinsam konnten wir so ein Projekt realisieren, das die hohen Anforderungen aller Beteiligten erfüllt und von dem alle gleichermaßen profitieren: die BMW Group, die SWM und die Umwelt."
Die Stadtwerke München und die BMW Group unterstreichen mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle für nachhaltiges Energiemanagement, denn der Bezug von Kälte für Gebäude ist in dieser Form und Größenordnung einzigartig.
Seit April 2004 wird das Grundwasser über eine rund viereinhalb Kilometer lange Leitung zum BMW Group Forschungs- und Innovationszentrum im Münchner Norden transportiert. Dieses Wasser wird aus U-Bahn-Dükern der Linie U2 Feldmoching entnommen. Als Düker wird ein unterirdisch angelegtes Rohrsystem bezeichnet, das als künstlicher Wasserleiter den Wasserfluss quer zur U-Bahn-Trasse sicherstellt. Durch die Nutzung der "Tiefenkälte" kann überwiegend auf den Einsatz von Kältemaschinen und damit auf einen äquivalenten Stromverbrauch von rund 8.000.000 KWh pro Jahr verzichtet werden. Der jährliche Ausstoß von CO2 Emissionen reduziert sich um etwa 5.000 Tonnen.
BMW Group führend beim Umweltschutz
Mit der Gebäudekühlung auf regenerativer Basis setzt die BMW Group auch in diesem Sektor auf den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und zeigt, dass Umweltschutz sich nicht nur auf die Produktion von Automobilen und Motorrädern sowie deren Entwicklung fokussiert.
Umweltschutz hat in der BMW Group eine lange Tradition: 1973 schuf BMW als weltweit erster Automobilhersteller die Konzernfunktion Umweltschutz mit einer weit reichenden Querschnittsverantwortung. Seit dem Jahr 2000 ist Nachhaltigkeit laut Vorstandsbeschluss ein fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Die Führungsrolle der BMW Group für nachhaltiges Wirtschaften wird auch von unabhängiger Seite bestätigt: Im Dow Jones Sustainability Index Review 2005 erreichte die BMW Group den ersten Platz für nachhaltiges Wirtschaften. Die Öffentlichkeit informiert die BMW Group regelmäßig über alle ökologischen und sozialen Aktivitäten mit ihrem Sustainable Value Report 2005/2006. Der Bericht ist im Internet auf Deutsch und auf Englisch verfügbar unter www.bmwgroup.com/sustainability.