Bereits einige Jahre Zusammenarbeit

Ab jetzt französisch: PSA Gruppe kauft Opel

Der Verkauf von Opel an die französische PSA-Gruppe ist besiegelt: Für insgesamt 2,2 Mrd. Euro wechseln die Rüsselsheimer den Besitzer. Foto: Opel
Der Verkauf von Opel an die französische PSA-Gruppe ist besiegelt: Für insgesamt 2,2 Mrd. Euro wechseln die Rüsselsheimer den Besitzer. Foto: Opel

Die Zusammenarbeit von Opel mit den Franzosen ist ja bereits seit längerem eine ausgemachte Sache. Der Opel Crossland ist ein aktuelles Beispiel dafür.

Jetzt wird auch wirtschaftlich ein Konzern daraus: Für insgesamt 2,2 Mrd. Euro kauft die PSA-Gruppe das Europa-Geschäft von GM in Form der beiden Unternehmen Opel und Vauxhall. Die beiden Geschäftsfelder Automobilbau und GM Financial werden mit 1,3 Mrd. EUR bzw. 0,9 Mrd. EUR bewertet.

Insgesamt erwirtschafteten die Firmen um Opel/Vauxhall im Jahr 2016 einen Umsatz von 17,7 Mrd. Euro. Nach IHS und Zahlen aus Februar wird mit dem Zusammenschluss hinter VW der zweitgrößte Automobilkonzern im Kerneuropa geboren.

Partner sehen Synergien
Die Transaktion wird substanzielle Skaleneffekte und Synergien in den Bereichen Einkauf, Fertigung und Forschung und Entwicklung ermöglichen. Jährliche Synergien in Höhe von 1,7 Mrd. EUR werden bis 2026 erwartet – ein wesentlicher Teil davon bis 2020, was den Turnaround bei Opel beschleunigt. Dank der erfolgreichen Partnerschaft mit GM erwartet PSA, dass Opel/Vauxhall eine Marge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit von 2% bis 2020 und von 6% bis 2026 erreichen und bis 2020 einen positiven operativen freien Cashflow generieren wird.

Darüber hinaus wird PSA über ein neu gegründetes 50/50-Joint-Venture gemeinsam mit BNP Paribas alle europäischen Geschäfte von GM Financial erwerben. Dieses Joint-Venture wird die aktuelle europäische Plattform und das Team von GM Financial beibehalten. Das Joint-Venture wird von BNP Paribas vollständig konsolidiert und von PSA nach der Equity-Methode bilanziert.

Lizenzen und Co
Die Transaktion umfasst das gesamte Geschäftsfeld Automobil von Opel/Vauxhall. Dazu gehören die Marken Opel und Vauxhall, sechs Montage- und fünf Produktionsanlagen für Systemkomponenten, ein Entwicklungszentrum (Rüsselsheim) und etwa 40.000 Mitarbeiter. GM wird das Entwicklungszentrum in Turin, Italien, behalten.

Opel/Vauxhall wird auch weiterhin von den Urheberrechtslizenzen von GM profitieren, bis die Fahrzeuge in den kommenden Jahren nach und nach auf PSA-Plattformen gebaut werden.

In Verbindung mit der Transaktion wird GM vorwiegend nicht zahlungswirksame außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 4,0-4,5 Mrd. USD übernehmen.

Laufende Versorgungsverpflichtungen
Alle europäischen und britischen Pensionspläne von Opel/Vauxhall, mit und ohne Fondsabdeckung, mit Ausnahme des „German Actives Plan“ und ausgewählten kleineren Plänen, verbleiben bleiben bei GM und belasten somit nicht das operative Geschäft. Die Verpflichtungen hinsichtlich des „German Actives Plan“ und den kleineren Plänen von Opel/Vauxhall werden an PSA übertragen. GM wird PSA 3,0 Mrd. EUR für die vollständige Begleichung übertragener Pensionsverpflichtungen zahlen.

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