Erstmals gewinnt ein Autohof
Zehnter ADAC-Raststättentest
Die Aufholjagd der deutschen Autohöfe gegenüber den Raststätten hat sich gelohnt: Erstmals in der zehnjährigen Geschichte des ADAC-Raststätten-tests steht mit Burghaslach an der A 3 zwischen Nürnberg und Würzburg ein Autohof ganz oben auf dem Siegertreppchen. Als beste deutsche Raststätte findet sich auf Platz drei die an der A 4 bei Chemnitz gelegene Anlage Auerswalder Blick Nord. Testverlierer ist der Autohof Spreenhagen an der A 12 Berlin – Frankfurt/Oder. Das Gesamtergebnis: Zwei der insgesamt 65 Testkandidaten aus fünf Ländern erhielten die Note „sehr gut“, jeweils etwa 40 Prozent wurden mit „gut“ und „ausreichend“ bewertet. Zehn Anlagen und damit 15 Prozent sind durchgefallen. Im Vergleich der Konkurrenten an der Autobahn haben sich die Autohöfe insgesamt zwar stark verbessert, konnten aber immer noch nicht ganz zu den Raststätten aufschließen.
Der Testsieger, der Autohof Burghaslach, lässt kaum Wünsche offen. Die gepflegte und gut beschilderte Anlage bietet fast alles, was eine Pause erholsam macht. Das Restaurant bietet eine große Auswahl an warmen und kalten Gerichten und Kinder kommen im Innen- wie im Außenbereich auf ihre Kosten.
Welch ein Unterschied dagegen beim Verlierer: Besucher werden im Autohof Spreenhagen in einem winzigen Bistro abgespeist, im Restaurant selbst wurde ein Reifenhändler einquartiert. Eine Zumutung auch deshalb, weil Besucher aufgrund der Beschilderung an der Autobahn von einem kompletten Service-Angebot ausgehen müssen. Einzige Pluspunkte im ADAC-Urteil gab es für die optisch sauberen Toiletten und die günstigen Preise.
Als größter Mangel im Test hat sich die Familienfreundlichkeit herausgestellt – knapp zwei Drittel aller Anlagen sind in dieser Kategorie durchgefallen. Am wenigsten mit Ruhm bekleckert haben sich dabei die italienischen und französischen Raststätten sowie die Autohöfe. Erfreulich: Acht der insgesamt neun Mal vergebenen „sehr gut“ gingen an deutsche Raststätten.
22 der 65 Anlagen wurden in diesem Jahr zum wiederholten Mal getestet, fast drei Viertel konnten sich dabei verbessern. „Unsere Tests zeigen offenkundig Wirkung – der Trend zum Positiven ist eindeutig feststellbar“, so ADAC-Präsident Peter Meyer. „Grund genug für den ADAC, die Rastanlagen auch weiter kritisch zu begleiten und ihnen bei Bedarf unsere Hilfe anzubieten.“
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