Die heute vom RKI übermittelten 5.780 neuen Corona-Fälle machen den langen Meldeweg deutlich. Bild: angurten.de, Daten: RKI Heute morgen haben wir die neuen Fallzahlen des Robert-Koch-Instituts in unsere Grafik eingetragen und diese entsprechend aktualisiert.
>>>
Entwicklung der Fallzahlen - Grafik im Großformat <<<
Aktuelle FallzahlenDas RKI meldet Stand heute
insgesamt 42.288 Fälle von Corona-Infektionen in Deutschland. Das ist ein
Anstieg von 5.780 Fällen im Vergleich zum gestrigen Tag. Das ist etwas höher, als wir das in unserer Redaktion erwartet hatten.
In so fern war ein Blick auf den Meldeverzug angesagt.
Meldeverzug für InfektionenIch glaube, den meisten von uns ist mittlerweile klar, dass die Zahlen des RKI einen Blick in die Vergangenheit darstellen. Der genaue Ansteckungszeitpunkt ist ohnehin kaum ermittelbar. Danach kommt aber noch der Gang zum Arzt sowie die Zeit, die der Test braucht. Hier ist man schon schnell bei zehn bis vierzehn Tagen.
Hinzu kommt aber auch noch ein unter Umständen nicht unerheblicher Verzug, der durch die Meldungen verursacht wird. So sind unter den heute gemeldeten Fällen allein 800 Fälle, über die die Gesundheitsämter bereits seit mehr als vier Tagen Bescheid wissen. Heute wurden tatsächlich bis zum 2. März zurückliegende Fälle in die Statistik aufgenommen.
Die gemeldeten Fallzahlen am heutigen Tag beziehen sich auf den Meldetag:
26.03.2020 - 1.800 (ca.)
25.03.2020 - 2.500 (ca.)
24.03.2020 - 747
23.03.2020 - 260
22.03.2020 - 61
21.03.2020 - 85
20.03.2020 - 109
19.03.2020 - 92
18.03.2020 - 42
Allein für den Freitag letzter Woche sind also am gestrigen Tag noch 109 Meldungen beim RKI aufgelaufen. Das ist allein durch den Meldeweg ein Verzug von einer ganzen Woche.
Wir gehen fest davon aus, das zum einen die eingeleiteten Maßnahmen wirken und wir wahrscheinlich in dieser Woche - spätestens aber in der nächsten Woche den Peak der Neuerkrankungen gesehen haben werden.
Keine Statistik zu genesenen PatientenAngesichts der drastischen Maßnahmen und der damit einhergehenden dramatischen wirtschaftlichen und existenziellen Auswirkungen verwundert es uns doch sehr, dass Deutschland nicht über ein Meldesystem für Genesungen verfügt bzw. schnell ein solches System aufzieht. Derzeit kann hierüber keiner fundierte Daten liefern.
Wir werden uns für die morgige Nachricht einen Weg überlegen, wie wir die Genesungen abschätzen können.
In jedem Fall begrüßen wir aber die Aussagen von NRW Ministerpräsident Laschet, dessen Regierung sich scheinbar als einziges mit der Diskussion über ein Ausstiegsszenario befassen will. Von anderer Stelle hört man immer nur, dass es zu früh sei.
Liebe Politiker: Sagt das mit dem zu früh mal den Hoteliers, Restaurantbesitzern, Autozulieferern, Modeläden und vielen anderen mehr ... Sie werden euch nicht verstehen.
In diesem Sinne: Bleibt alle gesund.
-csch-
Datenstand: Meldegrundlage des Robert-Koch-Instituts vom 27.03.2020 um 0:00 Uhr.
Hier noch der Link zu unserem Bericht vom gestrigen Donnerstag.