Vergleich einer exponentiellen Kurve mit den aktuellen Corona-Fallzahlen. Bild: angurten.de Wir sind zwar keine Gesundheitsexperten, haben aber genug mit technischen Daten zu tun, um auch mal eine andere Analyse zu machen. Alle reden seit langem von #flattenthecurve, also den Anstrengungen, die exponentielle Ausbreitung des Corona-Virus abzuflachen.
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Entwicklung der Fallzahlen - Grafik im Großformat <<<
Grund genug, sich mal die Fallzahlen anzuschauen und eine exponentielle Regression über die Kurve zu legen. Haben ergriffenen Maßnahmen Erfolg, dann müsste man ja nach fast zwei Wochen Schulschließungen und bereits längerer Eindämmung von Hotspots bereits erste Ergebnisse sehen können.
Wir haben also die Daten in einer Excel-Tabelle eingetragen und über eine exponentielle Regression ausgewertet. Exponentielle Regression heißt in diesem Zusammenhang, dass wir softwareunterstützt (Excel z.B. kann so was) eine Gleichung bestimmt haben, die eine Exponentialfunktion der vom Robert-Koch-Institut gemeldeten Fallzahlen beschreibt. Hierbei fiel sofort auf, dass die Kurve seit dem 21. März bereits den exponentiellen Pfad verlässt, die Fallzahlen also unterhalb der exponentiellen Kurve liegen.
Dementsprechend haben wir eine zweite Regression der Daten bis zum 21. März durchgeführt. Am 21. März hatten die Schulen bereits eine Woche lang deutschlandweit geschlossen, Großveranstaltungen längst untersagt - die ersten Maßnahmen waren also bereits ergriffen. Diese Regression haben wir dann für uns als Kurve 0 - also "The Curve" angenommen.
In der enthaltenen Grafik haben wir dann die Fallzahlen, Kurve 0 und auch die exponentielle Regression über alle Daten eingezeichnet. Bis zum 26. März ergibt sich bereits ein Unterschied in der Fallzahl von ca. 20.000 vermiedenen Infektionen gegenüber einer normalen Ausbreitung ohne Vorkehrungen.
Noch kein richtiger Trend, und dennoch...
Derzeit lässt sich ja noch niemand hinreißen und keiner will so recht von einem Trend sprechen. Nach unseren Analysen allerdings glauben wir hier fest an eine Richtung, mit der sich die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen durchaus belegen lässt.
In zwei Tagen hätten wir nach - vorsichtiger Modellierung - durch
umsichtiges Handeln die Fallzahlen gegenüber der unkontrollierten Ausbreitung mehr als halbiert. Wir werden daher die Grafik fortschreiben und ein tägliches Update veröffentlichen.
Wir hoffen, dass diese Grafik in der derzeit extrem schwierigen Situation zum einen
Mut macht, dass wir die
Krise überwinden können. Zum anderen soll sie zum
Durchhalten ermuntern, denn die Maßnahmen zeigen Wirkung.
Von unserer Politik wünschen wir uns aber auch, dass sie sich ganz schnell Gedanken macht:
Wie wird es weitergehen? und
Wann werden die ersten Einschränkungen wieder gelockert werden können?.
Dass sie schnell Parameter definieren, die das Gesundheitssystem nicht überfordern, aber gleichzeitig auch die wirtschaftlichen Verwerfungen möglichst schnell wieder in den Griff bekommen.
Hierzu fehlen uns definierte Aussagen.Was uns im übrigen auch überrascht hat, ist die Tatsache, dass es in Deutschland
keine offiziellen Zahlen zu genesenen Erkrankten gibt. Hier sollte es für die Zukunft definitiv ein besseres Meldesystem geben, denn ohne die verbindliche Zahl der aktuell Infizierten Personen ist unseres Erachtens eine genaue Planung des weiteren Vorgehens nicht möglich. Das gleiche gilt auch für die Ermittlung der
Dunkelziffer. Hier sehen wir bislang auch noch keine offiziellen Ansätze.
-csch-