Bundeskabinett beschließt Energieffizienzstrategie 2050. Bild: christian schön / angurten.de Umstellung des Energieverbrauchs auf erneuerbare Energieen ist die eine Säule, mit der die Bundesregierung das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 erreichen will. Diese Säule aber wird nicht reichen. Insgesamt ergeben sich drei Säulen, die Stellpotenzial bieten:
1. Effizienz der Nutzung von Energie erhöhen
2. Energie sparen
3. Erneuerbare Energien nutzen
Wir haben hier mit Absicht diese Reihenfolge genutzt, weil die Effizienz der Energienutzung einen signifikanten Vorteil hat: Die dadurch gesparte Energie muss weder umweltfreundlich erzeugt, noch entbehrlich eingespart werden.
Deshalb hat sich die Bundesregierung in ihrer Kabinettssitzung am 18. Dezember 2019 die Effizienzstrategie 2050 beschlossen. Hiernach soll Deutschland bis zum Jahr 2050 den Primärenergieverbrauch gegenüber dem Jahr 2008 halbieren.
Die erfreuliche Nachricht zunächst einmal vorab: Nach Daten des Umweltbundesamtes haben wir knapp über 10% dieser 50% bereits geschafft, denn der Primärenergieverbrauch sank von 14.380 Petajoule im Jahr 2008 auf 12.900 PJ im Jahr 2018.
Einen besonderen Fall stellt hierbei die Effizienz im Personenverkehr dar. Denn obwohl man in anderen Bereichen - allen voran bei der Gebäudesanierung - bereits deutlich Energie einspart, hat sich der Gesamtenergieverbrauch im Verkehrssektor seit 2008 nochmals um 7% erhöht. Das ist sowohl auf mehr gefahrene Kilometer als auch auf stärkere und größere Fahrzeuge zurückzuführen. Dementsprechend setzt man nicht nur auf deutlich sparsamere Autos, die in Kombination mit E-Mobilität zu einer deutlichen Reduktion des Primärenergieeinsatzes führt, sondern auch auf die Stärkung des schienengebundenen Personen- und Güterverkehrs.
Hierzu sind weitere Förderprogramme in Richtung Elektromobilität geplant. Außerdem soll es - oh Wunder - eine Nationale Strategie Wasserstoff geben, die Entwicklung und Einsatz Wasserstoff-basierter Brennstoffzellen vorantreiben soll. Auch die Automatisierung des Verkehrs mit Car2Car Kommunikation und hierdurch weniger Staus kann zu deutlicher Effizienzsteigerung führen.
Insgesamt werden wir hierüber sicherlich noch eine Menge zu berichten haben. Fest steht aber schon jetzt: In der Autobranche bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Die wahrscheinlich spannendste Zeit, die die Branche je erlebt hat.