Der Begriff Mechatronik ist ein Kofferwort aus den englischen Begriffen Mechanical und Electronic Engineering, der erstmals 1969 von einem japanischen Industrieroboter-Hersteller geprägt wurde. Heute umfasst der Begriff der Mechatronik die Disziplinen Elektrotechnik, Maschinenbau und Informationstechnik und ist eng mit der Feinwerktechnik, Mikrosystemtechnik, Elektromechanik und Adaptronik verbunden.
Wer sich im Berufsbild des Mechatronikers wiederfindet, kann sowohl eine Ausbildung in einem Handwerks- oder Industriebetrieb absolvieren, die mit einer Regeldauer von 42 Monaten zu den zeitlich umfangreicheren Ausbildungen zählt oder einen akademischen Weg beschreiten. Naturgemäß handelt es sich dabei um ein stark interdisziplinär geprägtes Studium, in dem Studierende den neben den Disziplinen Maschinenbau und Elektronik auch in technischer Mechanik, Thermodynamik, Regelungstechnik, digitaler Signalverarbeitung und Programmiertechniken unterwiesen werden. Mechatronik-Studiengänge werden in Magdeburg, Dresden, Chemnitz, Ilmenau und Stuttgart angeboten, in vielen weiteren bundesdeutschen Universitäten und Hochschulen stehen Studienrichtungen oder Vorlesungen aus diesem Berufsumfeld auf dem Lehrplan.
Komplexe Technologie für zahlreiche IndustrienAusgebildete Mechatroniker werden in nahezu allen
industriellen Bereichen gesucht und benötigt. Besonders im Bereich Automotive und Luft-/Raumfahrt ist der Bedarf besonders groß, da hier die zunehmende Technisierung und Automatisierung von Produktionsprozessen nach entsprechend qualifizierten Ingenieuren verlangt. Auch in den Bereichen der Unterhaltungselektronik, der IT oder für Unternehmen aus der regenerativen Energiegewinnung sind Mechatroniker wichtige Fachkräfte. Damit sind die Berufschancen für Mechatroniker in Deutschland, Europa und weltweit ausgezeichnet, was sich auch an der Vielzahl der freien Jobs bei Portalen wie StepStone zeigt.
Durch die immer weiter betriebene Miniaturisierung in der Technik umfasst das Aufgabengebiet der Mechatronik heute technische Systeme, deren Dimensionen mehr als zehn Größenordnungen umfassen und die dementsprechend in Makro-, Mikro- und Nanotechnik unterteilt werden. Makrotechnik deckt hierbei die Technik von Apparaten, Geräten, Maschinen und technischer Anlagen ab, zum Einsatz kommen hier elektronische Schaltkreise und datenverarbeitende Elemente. Die Mikrotechnik, die in den Bereichen der Feinwerkmechanik und Mikrosystemtechnik Anwendung findet, vereint miniaturisierte Fertigungstechniken mit Funktionalitäten aus den Bereichen Optik, Mechanik, Elektronik, Magnetik und Fluidik – jeweils in winzigen Dimensionen von Milli- oder Mikrometern. Noch kleiner arbeitet und entwickelt die Nanotechnik, die nanoskalige Effekte der Chemie, Physik und Biologie nutzt, um technische Entwicklungen voranzutreiben oder technische Aufbauten zu optimieren. Diese vergleichsweise junge Wissenschaft wurde erst 1960 begründet, nimmt an Bedeutung jedoch stetig zu.