Schöne neue Insolvenzwelt am Nürburgring: Der Insolvenzverwalter übernimmt die Geschäfte. Bild: Holger Weinand / Wikipedia Das Land Rheinland-Pfalz und der Nürburgring kommen nicht zur Ruhe. Nach dem Scheitern der Verhandlungen des Landes mit der EU-Kommission wurde eine dringend benötigte Finanzspritze für die Nürburgring GmbH nicht genehmigt. Alleine ist die Nürburgring GmbH als Betreiber der Strecke aber nicht in der Lage, die Schuldzinsen und eine etwaige Tilgung der Millionendarlehen für Vergnügungspark und Strecke zu bezahlen.
Das Land würde helfen. Im aktuellen Haushalt sind über 250 Mio. Euro eingestellt, um im Notfall der GmbH unter die Arme zu greifen. Derzeit scheitert aber genau diese Finanzspritze an der EU.
Ausweg aus dem Dilemma ist wahrscheinlich nur eine geordnete Insolvenz, in der eine Neuausrichtung und ein tragfähiges Ringkonzept erreicht werden könnte.
Es steht viel auf dem Spiel. Scheitert das Konzept stünden nicht nur das Formel1 Rennen am Ring, sondern auch Großereignisse wie z.B. Rock am Ring.
Insgesamt hat der Nürburgring neben seiner glanzvollen Geschichte in den letzten Jahren eigentlich mehr Negativschlagzeilen geschrieben als es positives zu vermelden gab. Die Umbauten im Rahmen des Projekts Nürburgring 2009, das mit immerhin 350 Mio. Euro Steuergeldern bezuschusst wurde, haben sich als nicht tragfähig erwiesen und weite Teile des hochgelobten Vergnügungsparks werden nun wahrscheinlich geschlossen.
Am 23. Juli soll ein Insolvenzverwalter die Geschäfte der Nürburgring GmbH übernehmen. Wir wünschen ihm im Namen des gesamten Motorsports und der Region eine glückliche Hand bei der Abwicklung.
Es wäre schade, wenn die bis ins Jahr 1927 zurückreichende Tradition des Nürburgrings aufgrund der vielleicht etwas größenwahnsinnigen Pläne jäh enden würde, denn der Nürburgring ist und bleibt die wahrscheinlich schönste und atemberaubendste Rennstrecke der Welt.