Wolfsburg, 13. Juni 2008 - „Die Volkswagen AG“, so die aktu¬elle Studie des renommierten deutschen „Center of Automo¬tive“ (CoA), „ist der innovationsstärkste Automobilkonzern des Jahres.“ Die Begründung des im Großraum Köln an¬sässigen CoA: „Der Wolfsburger Konzern kann im dritten Jahr in Folge seine Innovationsaktivitäten im Vergleich zu den Wettbewerbern steigern.“ Ein starkes Kompliment.
Forschen für die Welt von morgen
- Konzernforschung. Im Zentrum dieser „Innovationsaktivitäten" steht unter anderem die Volkswagen Konzernforschung. In Kooperation aller Marken der Gruppe werden hier die Ideen für die Welt von morgen entwickelt. Ein mehr denn je zentrales Thema dabei ist der Einsatz intelligenter Elektronik. Denn sie hilft, die Sicherheit, die Dynamik, die Wirtschaftlichkeit und die ökologische Bilanz der Autos zu verbessern. Weltweit sind mehr als 700 Forscher in Deutschland, den USA, China und Japan für das Unternehmen tätig. Sie vernetzen das Auto immer stärker mit der Umwelt, mit anderen Fahrzeugen und über intuitiv bedienbare Mensch-Maschine-Schnittstellen schließlich mit dem Fahrer selbst. Ein Spektrum der neuesten Innovationen stellt der Konzern einmal pro Jahr im Rahmen eines sogenannten „Forschungstages" vor.
Geballte Technologieladung für die Serie
- Lane Assist und Fahrwerksregelung. Mit welchem Hochdruck Forschungsprojekte in die Serienentwicklung einfließen, zeigt stellvertretend die neueste Limousine des Konzerns: der Passat CC von Volkswagen. Das gerade durchstartende Modell vereint auf Wunsch mehr Assistenz- und Fahrdynamiksysteme, als jeder andere Volkswagen. Beispiel „Lane Assist": Der mit dem Passat CC in die Serie eingeführte Spurhalteassistent wurde erstmals im Rahmen des Forschungstages 2004 vorgestellt; damals noch unter der Bezeichnung „Lane Departure Warning". Beispiel „Adaptive Fahrwerksregelung DCC": Das System bietet auf Knopfdruck drei unterschiedliche Fahrwerks- und Lenkungscharakteristika. Funktionen wie diese wurden beim Forschungstag 2007 in einem Passat-Prototypen mit der Bezeichnung CARmäleon präsentiert.
- Park Assist und Distanzregelung. Ähnliches gilt für den „Park Assist", der 2004 bei einem Fahrassistenzsystem-Workshop der Forschung gezeigt wurde und heute für den Touran, den Tiguan, die Passat Limousine, den Passat Variant und den neuen Passat CC angeboten wird. Ebenfalls als Forschungsprojekt debütierte die „Adaptive Cruise Control", kurz „ACC" genannt, die mittlerweile als „Automatische Distanzregelung" im Phaeton, Touareg und allen Passat-Versionen zum Einsatz kommt. „Lane Assist", „DCC", „Park Assist" und „ACC" sind als geballte Technologieladung mit dem neuen Passat CC erstmals zusammen in einem Modell bestellbar.
Schneller Bremsen für mehr Sicherheit
- PyroBrake. Genauso, wie die jetzt im Passat CC realisierten Systeme bis vor kurzem noch Zukunftsmusik waren, fließen permanent Forschungsprojekte in die Serienentwicklung ein. Ein aktuelles Spektrum dieser Projekte präsentiert die Volkswagen Konzernforschung auf dem „Forschungstag 2008". Beispiel „PyroBrake": Die pyrotechnisch gezündete „PyroBrake" wird aktiv, wenn eigentlich nichts mehr geht und ein Unfall kurz bevor steht. Hintergrund: Das System kann innerhalb von 80 Millisekunden, und damit im Einzelfall noch rechtzeitig vor einem Unfall, eine Notbremsung einleiten, und so die Aufprallgeschwindigkeit im Mittel um fünf km/h reduzieren. Im Crashfall eine Welt. Vorgestellt wird die „PyroBrake" an Bord eines Passat.
- Unfallforschung. Dass die Erforschung und Entwicklung solcher Technologien eminent wichtig ist, verdeutlicht das Beispiel des ESP. Vor zehn Jahren analysierte die Volkswagen Unfallforschung das Potential des elektronischen Stabilisierungsprogramms. Die Ergebnisse waren derart positiv, dass in Europa noch im selben Jahr der Golf mit serienmäßigem ESP durchstartete.
Elektronischer Testfahrer
- KART. Wie riesig das durch die Forschung abzudeckende Spektrum ist, zeigt derweil „KART" – eine Art elektronischer Testfahrer. KART hilft dabei, bestimmte Fahrmanöver exakter und schneller denn je nachzufahren sowie Precrash-Systeme sicher zu testen. Das optimiert die Testergebnisse und verkürzt die Entwicklungszeit.
Support im Parkhaus und vor Supermärkten
- Park-Assistenten. Andere Assistenzsysteme schützen vor den kleinen Remplern im Alltag oder sind einfach nur zur Stelle, wenn es sprichwörtlich zu eng wird. Wie der „Park Assist Vision". Der dirigiert einen Passat-Prototypen millimetergenau in sogenannte Kopfparklücken, die es in jedem Parkhaus und vor allen Supermärkten gibt. Oft zu eng angeordnet, zwingen sie Aus- und Einsteigende dazu, sich schlangenartig zwischen Türen und Autos durchzufädeln. „Park Assist Vision" wird damit – in nicht all zu ferner Zukunft – Schluss machen. Auf dem Weg durchs Parkhaus bewahrt indes der „Parkhausassistent" den Wagen vor Beulen und den Fahrer vor Kosten, weil das System permanent das Umfeld (360 Grad) erfasst und im Rahmen der technischen Grenzen informiert, falls das Auto einem Hindernis zu nahe kommt.
Unfallvermeidung durch Entlastung
- Unfälle vermeiden. Das direkte Umfeld ist auch ein Thema des Forschungsprojektes „AKTIV". Hier im Fokus steht die „Integrierte Querführung", ein sehr technischer Arbeitstitel für einen höchst nützlichen Verbund von Fahrerassistenzsystemen. Eine Stereo-Kamera, Radarsensoren sowie die Auswertung von Navigationsdaten helfen dabei, weder dem Fahrbahnrand noch dem Gegenverkehr zu nahe zu kommen; eine der häufigsten Unfallarten könnte so leichter vermieden werden.
- Entlastung. Gegen eine Informationsüberfrachtung des Fahrers tritt das Projekt „Peripherer Sichtbereich / unscharfe Wahrnehmungen" an. Hier werden Informationen auf die Randflächen der Windschutzscheibe projiziert; der Fahrer registriert diese Infos, ohne sich bewusst auf sie konzentrieren zu müssen respektive abgelenkt zu werden.
Die Vernetzung der Autos untereinander ist die Zukunft
- Vernetzung. Ein elementar wichtiger Aspekt der Forschung ist die Car-to-X-Kommunikation. Dahinter verbirgt sich die Vernetzung des Automobils mit seinem Umfeld. Das Auto greift hier auf Informationen anderer Fahrzeuge oder der Verkehrsinfrastruktur zu, um so in Echtzeit das aktuelle Geschehen auf seiner Route zu analysieren. Und genau das wird das Autofahren in naher Zukunft nochmals sicherer, effizienter und interessanter machen.
- Autark durch die Stadt. Dank der Car-to-X-Kommunikation werden die Autos von morgen sehen können und gegenseitig aufeinander achten. Klingt nach Science Fiction, ist es aber nicht mehr. Zuletzt bewies das die Volkswagen Konzernforschung 2007 mit dem Passat Prototypen „Junior" im Rahmen der Urban Challenge in Kalifornien – einem Wettbewerb für intelligente, selbständig fahrende Autos. Die Aufgabe: autark und fehlerfrei einen simulierten Stadtverkehr zu bewältigen. „Junior" fuhr auf den zweiten Platz. Das Ergebnis ist umso bemerkenswerter, weil damit erneut ein Volkswagen ganz vorn in dem zum dritten Mal durchgeführten Hightech-Wettbewerb lag. Das erste Rennen im Jahr 2005 gewann Volkswagen mit dem Touareg-Prototypen „Stanley". „Junior" sowie ein ähnliches Pendant werden ebenfalls im Rahmen des Forschungstages präsentiert. Teilaspekte dieser Prototypen und damit des automatischen Fahrens werden die Zukunft noch sicherer machen.
- Automatisch, wo es Sinn macht. Da wo sinnvoll, könnten bestimmte Situationen in der Tat komplett automatisiert werden. Und zwar dort, wo die Gefahr von Unfällen steigt, etwa auf der Autobahn im Stop-and-go-Verkehr. Die Volkswagen Konzernforschung untersucht genau diese Situationen mit dem Projekt „iCar" (Intelligent Car). Fest steht auf jeden Fall, dass clevere Assistenzsysteme das Autofahren derzeit revolutionieren, weil sie mehr Sicherheit, mehr Komfort und mehr Spaß ermöglichen. Fahrzeuge wie der neue Passat CC zeigen das deutlich. Die Zukunft ist also längst Gegenwart.
Hinweis:
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