Auslieferungen sollen auf neuen Spitzenwert steigen
BMW Group bleibt 2007 weiter auf Erfolgskurs
München. Die BMW Group will nach neuen Spitzenwerten bei Absatz, Umsatz und Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Erfolgskurs auch 2007 fortsetzen. "Das laufende Jahr soll operativ das beste in der Geschichte des Unternehmens werden. Bereinigt um den Sondereffekt aus der Rolls-Royce-Umtauschanleihe wollen wir das Rekordergebnis vor Steuern von 2006 übertreffen", sagte der Vorsitzende des Vorstands der BMW AG, Norbert Reithofer, auf der Bilanzpressekonferenz am 14. März 2007 in München.
Bei den Marken BMW, MINI und Rolls-Royce steuert die BMW Group zudem jeweils einen neuen Absatzrekord an. "Insgesamt rechnen wir 2007 mit einem Absatzzuwachs im höheren einstelligen Prozentbereich" erklärte Reithofer weiter. Ungünstige Währungseffekte und hohe Rohstoffpreise werden im laufenden Jahr jedoch weiterhin die Geschäftsentwicklung des Unternehmens beeinflussen, allerdings nicht mehr in dem Maße wie im Vorjahr. Dem wird die BMW Group auch weiterhin mit Produktivitätsverbesserungen, kontinuierlichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie dem angestrebten Spitzenwert bei den Auslieferungen gegensteuern.
Ergebnis im Geschäftsjahr 2006 deutlich gestiegen
Trotz eines für die weltweite Automobilindustrie schwierigen Umfelds kann die BMW Group auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2006 zurückblicken. Dank des Absatzzuwachses, eines verbesserten Modell-Mix sowie Effizienzverbesserungen ist es dem Unternehmen erneut gelungen, erhebliche Belastungen aus Währungseffekten und hohen Rohstoffpreisen weitgehend auszugleichen. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 25,5% auf 4.124 (Vj. 3.287) Mio. Euro. Darin enthalten ist der bereits oben erwähnte Buchgewinn von 372 Mio. Euro aus der Umtauschanleihe auf Anteile am britischen Triebwerkhersteller Rolls-Royce plc. Operativ - also ohne den Sondereffekt aus der Anleihe - erhöhte sich das Vorsteuerergebnis um 3,0%.
Der Jahresüberschuss kletterte um 28,4% auf den neuen Höchstwert von 2.874 (Vj. 2.239) Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie stieg auf 4,38 (Vj. 3,33) Euro je Stammaktie und 4,40 (Vj. 3,35) Euro je Vorzugs¬aktie. Der Konzernumsatz legte angesichts der positiven Absatzentwicklung und dem unverändert kräftigen Wachstum im Finanzdienstleistungsgeschäft um 5,0% auf 48.999 (Vj. 46.656) Mio. Euro zu. Die Umsatzrendite vor Steuern erhöhte sich auf 8,4 (Vj. 7,0)%.
Deutliche Erhöhung der Dividende geplant
Angesichts der hohen Profitabilität und der positiven Perspektiven schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 15. Mai 2007 eine deutliche Anhebung der Dividende vor. Der Bilanzgewinn der BMW AG in Höhe von 458 Mio. Euro soll zur Ausschüttung einer um 9,4% auf 0,70 Euro je Stammaktie (Vj. 0,64 Euro) und um 9,1% auf 0,72 Euro je Vorzugsaktie (Vj. 0,66 Euro) erhöhten Dividende verwendet werden. Die Aktionäre der BMW Group werden damit einschließlich Aktienrückkauf mit über 700 Mio. Euro am Unternehmenserfolg beteiligt.
Erneut Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien vorgeschlagen
Vorstand und Aufsichtsrat der BMW AG legen der Hauptversammlung erneut die Ermächtigung für einen Rückkauf eigener Aktien von bis zu 10% des Grundkapitals zur Genehmigung vor, die erneut 18 Monate gültig sein soll. Die Ermächtigung zum Aktienrückkauf aus dem Vorjahr läuft noch bis zum 15. November 2007. Ob und in welchem Umfang diese für einen weiteren Aktienrückkauf verwendet wird, ist noch nicht entschieden.
Ergebnis im Segment Automobile trotz Währungslasten gestiegen
Das Ergebnis vor Steuern im Segment Automobile stieg trotz der bereits erwähnten Belastungen aus negativen Wechselkurseffekten und hohen Rohstoffpreisen im Geschäftsjahr 2006 um 1,2% auf 3.012 (Vj. 2.976) Mio. Euro. Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 4,2% auf 47.767 (Vj. 45.861) Mio. Euro und legten damit etwas stärker zu als der Automobilabsatz.
Die Auslieferungen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce stiegen im vergangenen Jahr um 3,5% auf 1.373.970 (Vj. 1.327.992) Automobile.
Marken BMW, MINI und Rolls-Royce 2006 jeweils Segmentführer
Alle drei Marken des Unternehmens - BMW, MINI und Rolls-Royce - waren 2006 in ihren jeweiligen Segmenten Marktführer. Bei der Marke BMW stieg die Zahl der Auslieferungen um 5,2% auf 1.185.088 (Vj. 1.126.768) Fahrzeuge. Der Absatz der BMW 1er Reihe legte um 1,6% auf 151.918 Fahrzeuge zu. Das meistverkaufte Automobil der BMW Group ist mit 508.479 Auslieferungen die 3er Reihe, was einem deutlichen Plus von 17,1% entspricht. Der Absatz der 5er Reihe stieg im vergangenen Jahr um 1,7% auf 232.193 Einheiten. Von der 6er Reihe wurden 21.947 Fahrzeuge ausgeliefert, dies ist Rückgang um 6,0%. In der Oberklasse nahm der Absatz der 7er Reihe leicht um 0,3% auf 50.227 Automobile zu. Zuwächse verbuchte erneut der X3, die Auslieferungen des Sports Activity Vehicle erhöhten sich um 3,0% auf 114.000 Einheiten.
Angesichts des Modellwechsels beim X5 - die zweite Generation des Erfolgsmodells ist seit November 2006 in den USA verfügbar - ging der Absatz modellzyklusbedingt um 25,8% auf 75.321 Fahrzeuge zurück. In Europa kommt der neue X5 im März auf den Markt, was zu deutlichen Absatzuwächsen bei dem Modell führen dürfte. Zulegen konnte im vergangenen Jahr dank neuer sowie überarbeiteter Modelle der Z4, dessen Auslieferungen um 7,5% auf 30.981 Automobile stiegen.
Beim MINI führte die eingeschränkte Verfügbarkeit im Zuge der Kapazitätserweiterung im Werk Oxford zu einem Absatzrückgang um 6,2% auf 188.077 Fahrzeuge (Vj.: 200.428). Der Produktmix ist bei der Marke weiterhin hochwertig. Einschließlich Cabrio-Varianten entschieden sich für den MINI Cooper fast 44% der Kunden. Über 30% kauften mit dem MINI Cooper S die Version mit der stärksten Motorvariante, auf den MINI One entfielen nahezu 26%.
Die zweite Generation des MINI ist am 18. November 2006 in den europäischen Märkten gestartet. Im laufenden Jahr dürften die Auslieferungen des MINI wieder deutlich zulegen und den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2005 übertreffen.
Einen leichten Zuwachs konnte Rolls-Royce Motor Cars 2006 mit 805 ausgelieferten Phantom (Vj.: 796/+1,1%) verbuchen. Seit dem Marktstart der Marke Rolls-Royce unter dem Dach der BMW Group im Jahr 2003 konnte der Absatz damit zum dritten Mal in Folge gesteigert werden. Mit dem auf der Detroit Motor Show vorgestellten zweitürigen Cabriolet Phantom Drophead Coupé wird die Modellpalette von Rolls-Royce weiter ausgebaut. Die Produktion des Fahrzeugs wird im Sommer 2007 im Werk Goodwood beginnen.
Motorradgeschäft entwickelt sich weiterhin positiv
Die Ertragslage im Segment Motorräder hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere aufgrund des Absatzzuwachses sowie Effizienzsteigerungen erneut verbessert. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 10,0% auf 66 Mio. Euro (Vj. 60 Mio. Euro). Der Umsatz kletterte angesichts der laufenden Produktoffensive um 3,4% auf 1.265 (Vj. 1.223) Mio. Euro. Die Auslieferungen stiegen im vergangenen Jahr erstmals über die Marke von 100.000 Motorrädern. Der Absatz erhöhte sich um 2,7% auf 100.064 (Vj. 97.474) Einheiten.
Finanzdienstleistungen unverändert auf Wachstumskurs
Die erfreuliche Ergebnisentwicklung im Segment Finanzdienstleistungen setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. Mit 685 Mio. Euro übertraf das Segmentergebnis vor Steuern ungeachtet der gestiegenen Refinanzierungskosten den Vorjahreswert um 13,2% (Vj. 605 Mio. Euro). Der Umsatz legte um 17,8% auf 11.079 (Vj. 9.408) Mio. Euro zu. Die Anzahl der betreuten Leasing- und Finanzzierungsverträge mit Händlern und Endkunden betrug zum Jahresende 2.270.528 Verträge, was einem Plus von 8,8% entspricht. Der Anteil der über das Segment Finanzdienstleistungen finanzierten Neufahrzeuge der Marken BMW und MINI erhöhte sich auf 42,4 (Vj. 41,1)%.
Investitionen gestiegen
Die BMW Group investierte 2006 insbesondere in den weiteren Ausbau des Produktionsnetzwerkes sowie die Erweiterung des Vertriebsnetzes. Die Investitionen stiegen um 8,0% auf 4.313 (Vj. 3.993) Mio. Euro. Die gemäß IFRS aktivierten Entwick¬lungskosten erhöhten sich angesichts gestiegener Vorleistungen für neue Modelle um 10,0% auf 1.536 (Vj. 1.396) Mio. Euro. Die Investitionen in Sachanlagen und Übrige immaterielle Vermögenswerte stiegen unter anderem im Zuge der Erweiterung des Produktionsnetzwerkes um 6,9% auf 2.777 (Vj. 2.597) Mio. Euro.
Die Investitionsquote der BMW Group, als das Verhältnis der gesamten Investitionen zum Konzernumsatz, ist im vergangenen Jahr leicht auf 8,8 (Vj. 8,6)% gestiegen.
Automobilproduktion erreicht neue Bestmarke
Die Produktion von Automobilen der BMW Group hat im vergangenen Jahr ebenfalls einen neuen Höchstwert erreicht. Mit 1.366.838 Automobilen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce wurden 3,3% mehr Fahrzeuge als im Vorjahr (1.323.119) gefertigt. Auf die Marke BMW entfielen dabei 1.179.317 Automobile, was im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 5,1% entspricht. Infolge der Erweiterungsmaßnahmen im Werk Oxford ging die Produktion der Marke MINI mit 186.674 Fahrzeugen um 6,7% zurück. Zudem verließen 847 Rolls-Royce Phantom die Manufaktur in Goodwood, dies ist ein Plus von 22,4%.
Automobilabsatz legt in nahezu allen Märkten zu
Absatzstärkster Markt der BMW Group blieb auch im vergangenen Jahr mit einem Plus von 2,1% auf 313.921 verkaufte Fahrzeuge die USA. In Europa wurden mit 816.829 Automobilen 1,7% mehr als im Vorjahr ausgeliefert. Deutschland ist unverändert mit großem Abstand der wichtigste europäische Markt, in dem unter anderem infolge der eingeschränkten Verfügbar des MINI mit 287.715 Fahrzeuge 2,8% weniger Fahrzeuge als im Vorjahr abgesetzt wurden. In Asien verbuchte die BMW Group die größten Zuwachsraten. Der Absatz stieg dort um 13,0% auf 142.084 Fahrzeuge. Größter Einzelmarkt der BMW Group ist Japan, wo die Auslieferungen um 5,6% auf 62.115 Einheiten zulegten.
Zahl der Mitarbeiter knapp über Vorjahresniveau
Die Zahl der Mitarbeiter ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Das Unternehmen beschäftigte Ende 2006 weltweit insgesamt 106.575
(Vj. 105.798) Mitarbeiter, was einem Plus von 0,7% entspricht. Rund 75% der Beschäftigten sind in Deutschland beschäftigt, wo die Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant blieb.
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