Sind wir nicht alle schuld am SUV? Bild: Christian Schön / angurten.de Die bösen Autohersteller mal wieder. Die wollen uns alle nur eines verkaufen. Nämlich den SUV. Es gibt nahezu keinen einzigen Hersteller, der nicht mittlerweile eine ganze Reihe von SUVs im Programm hat. Und es wird weiter ausgebaut an allen Fronten.
Doch machen wir uns es da nicht etwas zu einfach? Nur schnell wieder den Hersteller anbrüllen? Letztendlich leben wir doch in einer Marktwirtschaft. Und noch dazu in einer sozialen Marktwirtschaft, in welcher soziale Aspekte wesentlich tiefer auch in der Historie verankert sind, als zum Beispiel in Amerika.
Kein Hersteller wird langfristig Autos bauen, die keiner haben will. Und jeder Käufer will schneller, besser, größer. Also bauen die Hersteller auch schneller, besser, größer.
Und das ist nicht beschränkt auf das Thema SUV, sondern durchaus auch auf alle anderen Fahrzeuge übertragbar. Wer will schon ernsthaft heute noch jeden Tag in einem VW Käfer sitzen. An dessen Nachfolger lässt sich der Größenwahn auch sehr gut nachvollziehen:
Abmessungen des VW Golf (jeweils Länge / Breite / Höhe in mm):
Golf I: 3.705 / 1.610 / 1.410
Golf II: 3.985 / 1.665 / 1.415
Golf III: 4.020 / 1.695 / 1.425
Golf IV: 4.149 / 1.735 / 1.444
Golf V: 4.204 / 1.759 / 1.489
Golf VI: 4.199 / 1.786 / 1.479
Golf VII: 4.255 / 1.799 / 1.452
Selbst der VW Polo ist mittlerweile deutlich größer als der Ur-Golf - lediglich der up! liegt noch im Bereich des ersten Golfs:
Polo VI: 4.053 / 1.751 / 1.446
Up!: 3.540 / 1.641 / 1.478
Und das ist natürlich nicht mehr gut genug. Ist ja schließlich auch schwierig, in einen Golf einzusteigen. Wenn das Auto doch ein bisschen höher wäre! Und so liegt der Wunsch nach einem SUV doch schlicht auf der Hand.
Der Trend gibt den Herstellern recht: Kauft einfach mehr SUVs und es wird sich nichts ändern. Da nutzen auch Elektro-SUVs beim derzeitigen Strommix und vor allem auch bei der Herstellung der Batterie gar nichts.
In diesem Sinne: Macht gut, woll?
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