Intelligente Materialien ersetzen Stellmotoren für Fahrzeugfunktionen

GM schafft Durchbruch bei Werkstofftechnologie

Bild: GM
Bild: GM

Wissenschaftlern des General Motors GM Research and Development Centers in Warren, Michigan, ist ein Technologiedurchbruch bei intelligenten Werkstoffen gelungen, die bereits in Serienfahrzeugen des Jahres 2010 eingesetzt werden sollen. Bei diesen so genannten smart materials handelt es sich um Metall-Legierungen beziehungsweise Polymerwerkstoffe, die Form sowie Festigkeit und Steifigkeit oder beides verändern können, wenn sie Wärme, Druck, einem Magnetfeld oder einer elektrischen Spannung ausgesetzt werden. In der praktischen Anwendung bedeutet das: Legierungen und insbesondere Polymerteile mit Formgedächtnis können in ihre vorherige Form zurückkehren und so eine Reihe von neuen technischen Möglichkeiten für bewegliche Elemente am Fahrzeug eröffnen.

„Intelligente Werkstoffe werden Aussehen und Anmutung unserer Personenwagen und Nutzfahrzeuge verändern“, sagte Larry Burns, GM Vice President of Research & Development and Strategic Planning. „Mit ihnen kann Funktionalität geradezu einprogrammiert werden. Sie ermöglichen innovatives Design, höhere Effizienz sowie neue und verbesserte Ausstattungen. Die Kunden werden dann mehr Spaß an ihren Autos haben – und an der Art der Bedienung.“

Bedienteile und Sensoren aus diesen Materialien haben das Potenzial, die Leistung und die Treibstoffökonomie eines Fahrzeugs günstig zu beeinflussen. Darüber hinaus ermöglichen sie Funktionen zur Verbesserung des Komforts und der Bedienfreundlichkeit. Anstelle herkömmlicher mit Stellmotoren oder Hydraulik bewegter Bauteile eingesetzt, reduzieren sie das Fahrzeuggewicht, die Größe und Komplexität von Komponenten, erweitern den Gestaltungsspielraum beim Design und verbessern Funktionalität und Dauerhaltbarkeit.

Beispiele dafür sind aktive Karosserieteile wie zum Beispiel Luftleitschienen oder Belüftungsgitter zur Regelung des Luftstroms durch das Auto, die sich geschwindigkeitsabhängig verstellen und so Aerodynamik und Leistung verbessern. Dazu gehören aber etwa auch Griffe für Hauben, Türen oder das Handschuhfach, die eine erleichterte Bedienung bewirken.

Laut Alain Taub, Executive Director of GM Research & Development, basieren die „smart materials“ auf Fortschritten im Bereich von Werkstoffen, die GM bereits im Lauf der letzten Jahre eingeführt hat. „Diese Werkstoffe sind ein weiterer Schritt auf einer langen Liste von Materialanwendungen, die wir bereits nutzen“, sagte Taub. „Dazu gehören Beispiele wie neue Verfahren zur Formgebung von Aluminium zur Weiterentwicklung von Karosserieteilen, Polymer-Nanoverbundstrukturen, die bei günstigen Kosten gleichzeitig über ein geringes Gewicht und über hervorragende mechanische Eigenschaften verfügen, sowie so genannte magnetorheologische (magnetisierbare) Flüssigkeiten für verbesserte Fahrwerkssysteme.“

„Die Eigenschaften von Legierungen und Polymerteilen mit Formgedächtnis haben das Potenzial, ein neues Kapitel bei hochentwickelten Materialien für den Automobilbau aufzuschlagen“, sagte Taub. „Dabei kann man sogar an Fahrzeugkomponenten denken, die sich im Schadensfall von selbst reparieren. Oder man kann Teile so gestalten, dass sie ihre Farbe oder ihr Erscheinungsbild verändern.“

Intelligente Werkstoffe sind bereits in anderen Industriezweigen bei unterschiedlichen Anwendungen im Einsatz. Dazu zählen medizinische Geräte, Mobiltelefon-Antennen, Spielwaren und Sportartikel. GM arbeitet bei der Entwicklung potenzieller Anwendungen mit den HRL Laboratories der Universität Michigan zusammen. Auf dem Feld der Erforschung intelligenter Werkstoffe oder der Entwicklung von Möglichkeiten ihres Einsatzes gibt es derzeit bereits mehr als 175 U.S. Patente, die GM hält beziehungsweise angemeldet hat.
Zurück zur Übersicht
Neuere Nachrichten:Ältere Nachrichten:

Zufällige Bilder aus unserer Bildgalerie:

Ford Maverick
Ford Maverick
Citroen C4
Citroen C4
Lexus LS - Innenraum: Cockpit
Lexus LS - Innenraum: Cockpit
Hyundai Trajet - Innenraum: Cockpit
Hyundai Trajet - Innenraum: Cockpit
 
Vielseitig und praktisch
Besonders beliebt ist der Umbau zum Camper (Symbolbild). - Bild: pixabay.com
Transporter sind vielseitige Fahrzeuge, die sich für verschiedenste Umbaumöglichkeiten eignen. Vom Camper für den Urlaub bis hin zum praktischen Kühlfahrzeug ... mehr ...
 
Elektrisch unterwegs
Laden eines Elektroautos. - Foto: pixabay.com
Die Installation einer Wallbox ermöglicht das bequeme und schnelle Laden von Elektroautos zu Hause. Doch wie viel Aufwand und Kosten sind damit verbunden? Bevor man sich für eine Wallbox entscheidet, ... mehr ...
 
Risiken und rechtliche Aspekte
Gut beraten beim Autokauf. - Foto: pixabay.com
Eine Autofinanzierung ohne SCHUFA-Abfrage kann für viele Verbraucher eine interessante Option darstellen, insbesondere wenn die Bonität nicht optimal ist. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen ... mehr ...
 
Neue Bildgalerien

Mercedes CLA 2025 - Preview und Technik
Einen Vorgeschmack auf den kommenden Mercedes CLA geben diese ersten Bilder von noch verhüllten Prototypen, aber auch einer Menge Technik.

Skoda Octavia 4 RS Combi
Bilder zum Facelift des Skoda Octavia RS Combi 2024

Skoda Octavia 4 RS Limousine
Bilder zum Facelift der Skoda Octavia RS Limousine 2024

Peugeot e-2008 Facelift
Bilder zum Facelift des Peugeot e-2008

Peugeot 2008 Facelift
Bilder zum Facelift des Peugeot 2008

BMW i7
Bilder zum BMW i7

Das neue BMW 2er Gran Coupe
Bereits nach vier Jahren gibt es die zweite Generation des 2er Gran Coupe.

Der neue Lexus NX Overtrail
Den Lexus NX gibt es ja schon länger in einer neuen Generation. Nun kommt noch eine aufgebockte Version mit mehr Geländegängigkeit dazu. ...

Der neue Lexus NX Overtrail
Den Lexus NX gibt es ja schon länger in einer neuen Generation. Nun kommt noch eine aufgebockte Version mit mehr Geländegängigkeit dazu. ...
 
© Dynamic Works Software & Technology GmbH • 2024