Ford: Bekenntnis zu deutschen Standorten
Neues Investitionsabkommen läuft bis zum Jahr 2011
Die deutschen Ford-Standorte sind bis Ende März 2011 gesichert. In
einer weit reichenden Vereinbarung zwischen Geschäftsführung und
Gesamtbetriebsrat der Ford-Werke GmbH wurde festgeschrieben, die
nächste Generation von Ford Fiesta und Fusion in Köln und die Ford
Focus-Modellreihe weiterhin in Saarlouis zu produzieren. Die 24.000
Beschäftigten des Unternehmens in Deutschland wurden am Montag, 6.
März 2006, in Betriebsversammlungen davon unterrichtet.
Die Beschäftigten verzichten im Rahmen des Abkommens unter anderem
auf Lohnsteigerungen. Im Gegenzug schließt das Unternehmen bis Ende
März 2011 betriebsbedingte Kündigungen aus. Bernhard Mattes,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH: "Die
Vereinbarung ist ein wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte. Sie
zeigt, dass es trotz schwieriger Rahmenbedingungen in Deutschland
möglich ist, auch in den nächsten Jahren wettbewerbsfähig Automobile
zu fertigen." Er lobte ausdrücklich die Bereitschaft der
Arbeitnehmervertretung, gemeinsam mit der Geschäftsführung bei den
Verhandlungen der zurückliegenden Wochen konstruktive Lösungen
gefunden zu haben.
Der Gesamtbetriebsrat der Ford-Werke GmbH hat einen entscheidenden
Beitrag zum Zustandekommen der Vereinbarung geleistet, ohne dass für
die Beschäftigten die Struktur der tarifvertraglich gesicherten
Vergütungen in irgendeiner Form angegriffen wird. Dieter Hinkelmann,
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates, bezeichnete die Übereinkunft
als wichtigen Beitrag zum Erhalt der Arbeitsplätze an den beiden
Ford-Standorten Köln und Saarlouis: "Vor allem der Ausschluss
betriebsbedingter Kündigungen schafft für unsere Kollegen, ihre
Familien und letztlich auch die beiden Wirtschaftsregionen
Sicherheit in den nächsten fünf Jahren."
Als Beitrag zur Finanzierung der zugesagten Investitionen wurde
unter anderem folgendes vereinbart: Die durch die Tarifrunden für das
Jahr 2006 und die Tarifrunden der Folgejahre vorgesehenen
Tariferhöhungen werden auf die übertariflichen Bestandteile im Lohn-
und Gehaltsbereich bis zu einem Gesamtvolumen von 6,5 Prozentpunkten
angerechnet. Die regelmäßige Arbeitszeit der außertariflichen
Angestellten wird bei einem entsprechenden Ausgleich der
Gesamtvergütung auf 40 Stunden pro Woche angehoben.
Schließlich sollen Langzeitkonten entsprechend dem zwischen der IG
Metall und dem Arbeitgeberverband Metall in Nordrhein-Westfalen im
Dezember 2005 abgeschlossenen Tarifvertrag eingeführt werden.
In der Vereinbarung hat sich Ford weiterhin zur Berufsausbildung
sowohl im gewerblichen wie im kaufmännischen Bereich bekannt. Ford
wird nicht nur weiter ausbilden, sondern auch einem Grossteil der
jährlichen Absolventen die Möglichkeit einer Festeinstellung bieten.
Dabei setzt das Unternehmen allerdings hohe Mobilität der
Jungfacharbeiter in den Standorten voraus.
Die Ford-Werke GmbH hat in Köln 18.000 und in Saarlouis 6.400
Beschäftigte aus 57 Nationen. Am Standort Köln fertigt das
Unternehmen Ford Fiesta/Fiesta ST/Ford Fusion und in Saarlouis Ford
Focus/Focus ST/Focus C-MAX. Beide Werke gehören zu den produktivsten
Automobilfabriken in Europa.
Im Jahr 2005 erreichte die Fahrzeugproduktion in Köln mit 407.000
Einheiten (2004: 379.500) einen neuen Rekordstand; in Saarlouis
liefen im gleichen Zeitraum 422.769 Fahrzeuge (2004: 370.801) vom
Band. Ford Fiesta und Fusion aus Köln werden in 59 Länder exportiert,
die Exportquote liegt bei 91 Prozent. Ford Focus aus Saarlouis gehen
in 80 Länder bei einer Exportquote von 78 Prozent. Mit diesen
Fertigungszahlen war die Kapazität der beiden Fahrzeugmontagewerke
annähernd voll ausgelastet.
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