UMWELT
Europäisches Brennstoffzellenbus-Projekt um ein Jahr verlängert
Die europäischen Brennstoffzellenbus-Projekte CUTE (Clean Urban Transport for Europe) und ECTOS (Ecological City Transport System) werden kombiniert fortgesetzt. Mit Amsterdam, Barcelona, Hamburg, London, Luxemburg, Madrid und Reykjavik betreiben seit Januar diesen Jahres sieben der bisher zehn Städte insgesamt 27 Brennstoffzellenbusse ein weiteres Jahr im Linienverkehr. „Wir freuen uns, dass die Busse weitere zwölf Monate bei unseren Kunden im Einsatz sind. Dadurch können die Erfahrungen aus dem Betrieb der vergangenen zwei Jahre gefestigt und verifiziert werden“, sagt Wolfgang Diez, Leiter des Geschäftsbereichs DaimlerChrysler Omnibusse. Neben dem Betrieb der Brennstoffzellenbus-Flotte ist die Entwicklung und Demonstration eines Brennstoffzellenbus-Versuchsträgers der nächsten Generation Teil der Vertragsverlängerung.
„Saubere und effiziente Antriebstechnologien werden zunehmend fester Bestandteil im öffentlichen Nahverkehr. Die Fortsetzung des Busprojekts leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, sagt Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter der Forschungsdirektion Fahrzeugaufbau und Antrieb und DaimlerChrysler-Umweltbevollmächtigter.
Brennstoffzellen-Fahrzeuge im weltweiten Einsatz
Ende 2001 haben DaimlerChrysler, die europäischen Großstädte Amsterdam, Barcelona, Hamburg, London, Luxemburg, Madrid, Porto, Stockholm, Stuttgart und verschiedene Infrastruktur-Unternehmen das CUTE-Projekt gestartet. Drei weitere Mercedces-Benz Brennstoffzellenbusse sind im Rahmen des ebenfalls von der EU geförderten Projekts ECTOS in Reykjavik unterwegs gewesen. Des Weiteren fahren derzeit je drei Busse in Chinas Hauptstadt Peking sowie Westaustraliens Metropole Perth im Linienverkehr. Bis Ende Dezember 2005 haben diese 36 Busse eine Laufleistung von fast 1,1 Millionen Kilometern in über 75.000 Betriebsstunden erreicht. Die Erprobung liefert den Entwicklern wertvolle Hinweise, um die Lebensdauer des Antriebs, insbesondere der Brennstoffzellen-Stacks, weiter zu erhöhen. Die aktuelle Stack-Generation liegt mit mehr als 2.000 Betriebsstunden ohne Leistungsverlust deutlich über den Erwartungen. Darüber hinaus trägt der Betrieb der Brennstoffzellen-busse dazu bei, eine erforderliche Wasserstoff-Infrastruktur für den täglichen Einsatz aufzubauen.
Die Verlängerung ist Teil des Wasserstoffprojekts HyFLEET:CUTE und wird von der Europäischen Kommission innerhalb ihres sechsten Forschungsrahmenprogramms gefördert. Es handelt sich um ein internationales Demonstrationsprojekt für den öffentlichen Nahverkehr in Eu-ropa, in dem sich 31 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammengeschlossen haben, um die Wasserstofftechnologie voran-zutreiben. Im Verlauf des Projekts, das auf eine Dauer von vier Jahren ausgelegt ist, werden zukunftsorientierte Antriebskonzepte in Stadtbussen sowie Technologien und Verfahren zur Herstellung und Verteilung von Wasserstoff aufgezeigt.
Leise summt der Fortschritt
Das Prinzip des Brennstoffzellenantriebs ist einfach, höchsteffizient und wird für die mobile Anwendung immer praktikabler. Brennstoffzellen gewinnen aus der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff Energie. Sie arbeiten mit einem hohen Wirkungsgrad und emittieren lediglich reinen Wasserdampf.
Das Brennstoffzellen-System und die Druckgas-Flaschen sind auf dem Dach der Fahrzeuge untergebracht. Hier wird aus dem Wasserstoff Strom gewonnen, der den 200 kW starken Elektromotor beliefert. Im Bus haben bis zu 70 Passagiere Platz, und er hat eine Reichweite von rund 200 Kilometern. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 80 km/h.
Optimaler Wirkungsgrad kombiniert mit gutem Fahrkomfort
DaimlerChrysler ist Pionier und führend in der Entwicklung der Brennstoffzelle für das Automobil. Vor mehr als zehn Jahren stellte der Konzern mit NECAR 1 das erste Brennstoffzellen-Fahrzeug der Welt vor. Neben 36 Bussen sind weltweit 60 Mercedes-Benz A-Klasse „F-Cell“ bei Kunden in Singapur, Japan, Deutschland und den USA im Einsatz. In den USA liefert UPS Pakete mit Brennstoffzellen-Sprintern aus. Insgesamt sind mehr als 100 Brennstoffzellen-Fahrzeuge von DaimlerChrysler im Einsatz – soviel wie von keinem anderen Hersteller.
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