Shortfacts
Baujahr: 2006 - 2015
Vorgänger:k.A.
Nachfolger: k.A.
Skoda AUTO gehört zu den ältesten und damit traditionsreichsten Automobilherstellern der Welt. Mit geräumigen Automobilen, die Passagiere oder Güter gleichermaßen transportieren können, hat Skoda – respektive die unternehmerischen Vorfahren und Firmengründer Laurin und Klement – bereits in den frühen Jahren der eigenen Geschichte Erfahrungen gesammelt. 1907 wurde der L&K Typ F als geschlossener bzw. offener Omnibus angeboten. Sein 21 PS starker Vierzylinder machte den Wagen zuverlässig und beliebt. 1909 lieferte die Firma Laurin&Klement 51 Fahrzeuge vom Typ GDV als Autotaxi in die Hauptstadt der k. u. k. Monarchie. 24 L&K GDV wurden im Jahr 1909 in Paris verkauft. Sie hatten über dem Fahrerplatz ein leichtes Stoffverdeck und davor eine Windschutzscheibe. Für Luxushotels in der ganzen Welt, sogar bis nach Japan, wurden insgesamt 21 Hotelbusse geliefert, die ebenfalls auf dem Typ GDV basierten. Sie besaßen ein besonders ausgeklügeltes Sitzsystem: Bei Bedarf konnten aus dem Boden noch zwei zusätzliche Sitze herausgeklappt und so die Passagierzahl von sechs auf acht erhöht werden. Fahrbereit brachte der GDV 900 Kilogramm auf die Waage. Seine Höchstgeschwindigkeit lag bei 60 km/h.
Gut 50 Jahre später, lange nach dem Zusammenschluss von Laurin&Klement mit dem Pilsener Maschinenbauunternehmen Skoda, startete man in Mladá Boleslav – nun unter dem Namen Skoda – mit dem zweiten Großraumfahrzeug. Die Geburt dieses Wagens war allerdings unter den Zwängen der damaligen Planwirtschaft eine äußerst schwere. Bereits 1956 begann die Entwicklung, die ersten drei Prototypen präsentierten die Konstrukteure etwa ein Jahr später. Erst 1962 fiel die Entscheidung, den Wagen unter der Typenbezeichnung Skoda 1203 zu bauen, tatsächlich jedoch lief der erste Minibus erst Ende 1968 vom Band. Zwölf Jahre lagen zwischen den ersten Plänen und der Realisierung des Projekts. Der Roomster wurde mit weit größerer Effizienz zur Serienreife gebracht. Nach der auf der IAA des Jahres 2003 gezeigten Studie vergingen nur drei Jahre, bis die Serienfertigung des Multitalents begann.
Der Skoda 1203 hat unterdessen eine lange Geschichte. Bereits 1981 wurde der staatliche Produktionsauftrag der slowakischen Autofabrik TAZ übertragen. Bis 1999 baute man den nahezu unverwüstlichen Kleinbus dort. Der Motor des 1203 mit zuletzt 1,44 Litern Hubraum hat einen noch längeren Weg hinter sich gebracht. Er basierte im Wesentlichen auf der Maschine des Skoda Popular 1100 OHV aus dem Jahr 1938.