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Informationen zum Mercedes-Benz A-Klasse

 

Fahrwerk - Mercedes-Benz A-Klasse

Shortfacts

Baujahr: 2004 - 2012
Segment: Kompaktklasse
Vorgänger:k.A.
Dass sich die neue A-Klasse grundlegend von ihrem Vorgänger unterscheidet, zeigt auch der Blick auf die Fahrwerkstechnik. Hier kommen gleich mehrere Neuentwicklungen zum Einsatz, die maßgeblichen Anteil an vier herausragenden Eigenschaften des neuen Mercedes-Kompaktwagens haben: Fahrsicherheit, Fahrdynamik, Fahrkomfort und Fahrspaß.
Von der Lenkung bis zu den Stoßdämpfern, von der Bremse bis zur Hinterachse, vom Elektronischen Stabilitäts-Programm bis zu den Reifen - Mercedes-Ingenieure haben alle Komponenten des Fahrwerks gründlich unter die Lupe genommen, neuartige Systeme konzipiert und realisiert oder bewährte Technik nochmals verbessert.

Das Ergebnis dieser aufwändigen Entwicklungs- und Erprobungsarbeit macht sich bereits auf den ersten Kilometern bemerkbar: Die neue A-Klasse bietet eine bis dato in dieser Modellreihe nicht realisierte Kombination aus dynamischem Handling und Mercedes-typischem Komfort, wobei beide Merkmale durchaus gleichrangige Bedeutung haben.

Neben der Technik unterscheiden sich auch die Basisdaten des Fahrwerks zum Teil grundlegend von denen des Vorgängermodells, sodass auch diesbezüglich beste Voraussetzungen für weitere fahrdynamische Fortschritte geschaffen wurden. Gemeint sind Radstand, Spurweiten, Räder- und Reifengrößen, die mit neuen Dimensionen maßgeblich zu den sportlich-komfortablen Fahreigenschaften der neuen A-Klasse beitragen.

Vorderachse: McPherson-Technik weiterentwickelt

Die für frontangetriebene Automobile vorteilhafte Federbein-Vorderachse nach dem McPherson-Prinzip hat Mercedes-Benz weiterentwickelt. Wird das Rad normalerweise vom Federbein, von der Spurstange sowie einer Sturzstrebe mit Querstabilisator geführt, so zeichnet sich die Vorderachse der neuen A-Klasse durch zusätzliche starre Dreiecklenker aus. Sie übernehmen die Radführungsaufgabe des Querstabilisators, der durch Drehstabgestänge und neu entwickelte Gummilager mit den Federbeinen verbunden ist. Diese Lösung bietet bessere Möglichkeiten zur Abstimmung des Fahrwerks - vor allem in puncto Elastokinematik und Abrollkomfort - und erleichtert zudem die präzise Einstellung von Nachlaufwinkel und Sturz. Die Dreiecklenker bestehen aus jeweils zwei verschweißten Stahlblechschalen und sind durch groß dimensionierte Gummilager am Integralträger befestigt. Auch für die Zweirohrstoßdämpfer der McPherson-Achse wurden optimierte Kopflager entwickelt.

Lenkung: Servo-Unterstützung je nach Fahrgeschwindigkeit

Erstmals setzt Mercedes-Benz bei der neuen A-Klasse eine elektromechanische Servolenkung (Parameterlenkung) ein. Hier wird die Lenkkraftunterstützung mithilfe eines Elektromotors erzeugt, der sie nicht wie bisher hydraulisch, sondern mechanisch direkt auf das Getriebe der Zahnstangenlenkung überträgt. Diese neu entwi-ckelte Technik überzeugt durch eine Reihe von Vorteilen: geringeres Gewicht, kompaktere Abmessungen, höherer Wirkungsgrad und geringerer Energiebedarf. Die wichtigsten Pluspunkte sind aber zweifellos die zusätzlichen Funktionen, die diese moderne Lenkung ermöglicht:

Der Elektromotor ist mit einem Mikro-Computer ausgestattet, der in das Datenbus-Netzwerk der neuen A-Klasse integriert ist. Hier ruft er regelmäßig aktuelle Daten über die Fahrgeschwindigkeit, die Motordrehzahl, den Lenkwinkel und das Drehmoment am Torsionsstab ab. Anhand dieser Informationen lässt sich die Servo-Unterstützung geschwindigkeitsabhängig dosieren - die Fachleute sagen „parametrieren“. Vorteil: Die Lenkkraftunterstützung des Autofahrers ist bei niedrigem Tempo größer als bei hoher Geschwindigkeit. Park- oder Rangiermanöver werden deshalb weitaus komfortabler absolviert als mit einer herkömmlichen Servolenkung. Die Parameterfunktion wird für jede Karosserie- und Motorvariante der neuen A-Klasse exakt eingestellt und programmiert.
Die direkte Lenkübersetzung und die hohe Dynamik des neu entwickelten Systems sorgen für ein präzises Lenkgefühl. Ein aktiver Rücklauf hilft bei der Zent-rierung der Lenkung.
Da sich der Elektromotor nur bei Betätigung der Lenkung einschaltet, ist der Energiebedarf des Systems geringer als bei einer hydraulischen Lenkung. Das macht sich durch günstigeren Kraftstoffverbrauch bemerkbar.
Die elektromechanische Lenkung arbeitet ohne Hydrauliköl und lässt sich deshalb einfacher montieren und reparieren. Zudem punktet diese Technik in Sachen Umweltschutz, da kein Öl entsorgt werden muss.
Das sicherheitswirksame und Platz sparende Sandwich-Konzept der A-Klasse ermöglicht die Anordnung des Lenkgetriebes vor der Radmitte. Dadurch verbessert sich das Ansprechverhalten der Lenkung zusätzlich, sodass der Mercedes-Kompaktwagen nicht nur sicher und souverän beherrschbar ist, sondern auch durch leichtes, unproblematisches Handling und sicheres, untersteuerndes Eigenlenkverhalten hohen Fahrspaß vermittelt.
Die Lenksäule besteht aus einer im Mantelrohr gelagerten oberen Lenkspindel und einer unteren zweiteiligen Lenkspindel, deren Teile sich beim Frontalaufprall gegeneinander verschieben und so das Eindringen der Lenkung in den Innenraum vermeiden. Beide Lenkspindeln sind durch ein Kreuzgelenk untereinander verbunden. Für die individuelle Einstellung des formschönen Dreispeichen-Lenkrads (380 Millimeter Durchmesser) hat der Autofahrer verschiedene Möglichkeiten: Es genügt, den Griff unter der Lenksäule herauszuziehen, und das Lenkrad lässt sich stufenlos in der Höhe (um +/- 20 Millimeter) positionieren. Auf Wunsch ist zusätzlich auch eine Längseinstellung (um +/- 30 Millimeter) lieferbar.

Wie bei anderen Mercedes-Modellreihen ist auch das Lenkrad der neuen A-Klasse ein wichtiger Bestandteil des modernen Bedien- und Anzeigekonzepts. Dank der griffgünstigen Multifunktionstasten muss der Autofahrer die Hände nicht mehr vom Lenkrad nehmen, um Autoradio, Navigationssystem und Autotelefon zu bedienen oder auf dem Display im Kombi-Instrument wichtige Informationen abzurufen. Das serienmäßige Multifunktions-Lenkrad besteht aus Magnesium-Druckguss und wurde so konstruiert, dass es sich beim Crash gezielt verformt.

Hinterachse: Neuentwicklung für vorbildliche Fahrstabilität

Die Hinterachse der A-Klasse ist eine Neuentwicklung, die bereits durch ihre Bezeichnung neugierig macht: sphärische Parabel-Hinterachse. Sie ist das Ergebnis einer mehrjährigen, aufwändigen Entwicklungs- und Erprobungsarbeit der Mercedes-Ingenieure und trägt maßgeblich zu der vorbildlichen Fahrdynamik und dem hohen Fahrkomfort der neuen A-Klasse bei.

Das Kernstück der intelligenten Konstruktion ist ein nach vorn gekrümmter Achskörper. Er tritt an die Stelle herkömmlicher Achslenker und dient zur Befestigung der Räder. Die Verbindung zur Karosserie erfolgt über die getrennt angeordneten Federn und Stoßdämpfer, über den Drehstabilisator sowie über ein mittig angeordnetes Elastomer-Zentrallager. Für Radführung und Seitenkraftabstützung ist ein spezielles Gestänge zuständig, das nach dem britischen Erfinder-Genie James Watt benannt wird. Die beiden Streben des Watt-Gestänges sind am hinteren Teil des Achskörpers angelenkt und in der Mitte über eine drehbare Koppel mit der Karosserie verbunden.

Der Achskörper setzt sich aus zwei Stahlblechschalen zusammen, die Watt-Streben werden mithilfe der Innenhochdruck-Umformung hergestellt und zeichnen sich deshalb durch hohe Steifigkeit aus. Die Achskomponenten werden über zusätzliche Kunststoffverkleidungen vor Steinschlag geschützt, die zudem aerodynamische Vorteile bieten. Die Watt-Koppel ist ein stabiles Schmiedeteil.


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