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Informationen zum VW Golf V

 
Variantenfamilie Golf V: Golf V GTIGolf V R32Golf V

Fahrwerk - VW Golf V

Shortfacts

Baujahr: 2003 - 2008
Segment: Kompaktklasse
Vorgänger:VW Golf IV
Nachfolger: VW Golf VI (iK)
Ebenso sportlich wie komfortabel stimmte Volkswagen das neue dynamische Sicherheitsfahrwerk des Golf ab. Vorne kommt eine stark optimierte Federbeinachse, hinten eine neu entwickelte Mehrlenkerachse zum Einsatz. Dank der Mehrlenkerachse (4 Lenker) verbesserten sich Handling und Fahrkomfort entschieden. Ebenfalls positiv durch die neue Achse beeinflusst: die aktive Sicherheit. Da im neuen Golf zudem schräggestellte Dämpfer mit ovalen Zusatzfedern zum Einsatz kommen, wurde die Durchladebreite im Kofferraum vergrößert. Für die optimierte Vorderachse gilt, dass sich durch eine Reduzierung der Seitenneigung und das bessere Ansprechen der Stabilisatoren eine erhöhte Fahrdynamik in Kurven ergibt. Darüber hinaus tragen eine präzisere Radführung und ein perfektioniertes Ansprechverhalten der Federung zum spürbar erhöhten Gesamtkomfort bei.

Perfektioniert werden die Handling- und Komforteigenschaften durch eine elektromechanische Servolenkung, die nicht nur eine der Geschwindigkeit ange­passte Lenkunterstützung bietet, sondern auch erheblich zur Gerade­aus­laufstabilität beiträgt. Zudem reduziert sich der Kraftstoff­verbrauch des Golf durch die neue Lenkung um rund 0,2 Liter.

Als Kern-Entwicklungsziel für den Golf in Sachen Fahrwerk stand klar im Vordergrund, eine in dieser Fahrzeugklasse bislang noch nie realisierte Allianz aus klassenübergreifendem Fahrkomfort und besten Handlingeigenschaften zu erreichen. Das Fahrverhalten sollte zudem durch eine herausragende Fahrsicherheit und exakte Präzision bei hoher Agilität geprägt sein.

Ideale Voraussetzungen für die Umsetzung dieser Ziele wurden durch die Verwendung einer entsprechend weiterentwickelten Federbein-Vorderachse mit unterem Dreiecksquerlenker und der komplett neuen Vierlenker-Hinterachse geschaffen. Denn mit diesen Achskonzepten ließen sich alle gesetzten Ansprüche optimal und schlüssig umsetzen.

Der fahrdynamische Charakter eines Fahrzeuges wird maßgeblich durch die Ausführung der Hinterachse geprägt. Eine herausragende Fahrdynamik bei gleichzeitig hohem Fahrkomfort erfordert zwangsläufig den Einsatz einer aufwändigen Mehrlenkerkonstruktion. Denn die Längs- und Querdynamik können im Falle der Mehrlenkerachse gezielt und nahezu unabhängig voneinander ausgelegt werden.

Die für die Querdynamik relevanten Radgrößen wie Spur und Sturz werden unter einwirkenden Kräften maßgeblich mit den drei Querlenkern und ihren sorgfältig abgestimmten Lagern definiert. Die Längsbewegung des Rades wird im wesentlichen durch die Kinematik der Längslenker und dem elastischen Verhalten der großvolumigen Lager bestimmt. Über den Längslenker wird auch das auftretende Bremsmoment abgestützt. Die leicht untersteuernd ausgelegte Achse unterstützt die Agilität des Lenkverhaltens und steigert die Stabilität beim Bremsen. Aufgrund der fast neutralen Auslegung ergibt sich zudem auch auf sehr unebenen Fahrbahnen ein sehr gutes Geradeauslaufverhalten; zudem wird der Reifenverschleiß minimiert.

Das Längslenkerlager ist – auch im Hinblick auf ein optimales Fahrzeugpackage – am höchstmöglichen Punkt befestigt. Diese hohe Position des Lagers bewirkt einerseits einen sehr großen Bremsnickausgleich (Anti Lift), optimiert andererseits aber auch den Abrollkomfort. Stabilisierend wirkt das Lenkverhalten der Achse zudem bei einwirkenden Längskräften: Während des Bremsens ergibt sich ein leichtes Vorspurlenken. Folge: Das Eindrehen des Fahrzeuges beim Bremsen in Kurven wird reduziert.

Der Lenkeffekt der Achse ist beladungsabhängig ausgeführt. Die je nach Beladungszustand unterschiedlichen Anforderungen konnten durch die ausgefeilte Kinematik bzw. Elastokinematik bestmöglich verwirklicht werden: Leichtes Vorspurlenken am äußeren Rad fördert ein agiles und stabiles Fahrverhalten bei geringer Beladung. Ein stärkeres Vorspurlenken bei hoher Beladung stellt eine in dieser Klasse bisher nicht erreichte Fahrstabilität sicher. Die hohe Quersteifigkeit der Achse stellt in Verbindung mit dem seitenkraftuntersteuernden Lenkeffekt der Achse für das beladene Fahrzeug eine optimale Basis für hohe Fahrstabilität dar.

Die Längsfederrate der Achse wird maßgeblich durch die Ausführung des Längslenkerlagers beeinflusst. Die relevante Lagerkennung ist im Hinblick auf ein optimales Anfederverhalten weich ausgeführt. Durch ihren leicht progressiven Verlauf werden auch große Längskräfte gut gedämpft aufgenommen. Die mit der Mehrlenkerachse realisierte Spreizung zwischen komfortrelevanter, geringer Längsfederrate und fahrdynamisch wichtiger hoher Quersteifigkeit nimmt im Feld der Wettbewerber eine Ausnahmestellung ein.

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