Shortfacts
Baujahr: 2010 - 2022
Nachfolger: k.A.
Vorder- und Hinterachse: Der neue Sharan besitzt eine McPherson-Vorderachse mit je einem unteren Dreiecksquerlenker und radführendem Federbein. Hinten arbeitet eine Vierlenkerachse. Die Komponenten wurden speziell auf den Einsatz im Sharan abgestimmt. Im Hinblick auf die maximale Zuladung verstärkten die Fahrwerksingenieure zum Beispiel den elastisch gelagerten Hilfsrahmen und die Federlenker der Hinterachse. Darüber hinaus wurde der Hilfsrahmen verbreitert und so die Spurweite vergrößert, um Raum für die dritte Sitzreihe respektive eine ebene und breite Ladefläche zu schaffen.
Wie im Bereich der Karosserie, setzt Volkswagen auch beim Fahrwerk gezielt auf gewichtsreduzierende Maßnahmen, um niedrigste Verbrauchs- und Emissionswerte realisieren zu können. Die Querlenker, Schwenklager und der Hilfsrahmen der Vorderachse werden vor diesem Hintergrund aus Aluminium gefertigt; gleiches gilt für den Radträger der Hinterachse. Die Stahlfelgen des Sharan Trendline entstehen über dies hinaus im sogenannten Flow-Forming-Verfahren; die Wandstärken der Felge werden dabei nur in Bereichen verstärkt, die besonders belastet sind. Und auch das spart Gewicht.
Bremssystem: Rundum verzögert der neue Sharan über souverän dimensionierte und innenbelüftete Scheibenbremsen; die vorderen haben einen Durchmesser von 314 Millimetern. Hinten greifen die Bremssättel auf Scheiben mit einem Durchmesser von 282 Millimetern zu. Die besonders beanspruchten vorderen Bremsen wurden komplett neu entwickelt und kommen so erstmals in einem Volkswagen zum Einsatz. Vorteile: eine deutlich höhere thermische Belastbarkeit und kürzere Bremswege. Wie der Passat und Tiguan, besitzt der neue Sharan zudem eine elektronische Parkbremse. Zur neuesten Generation gehört das ESP des Sharan. Als Systemkomponente des ESP sorgt zudem die serienmäßige Gespannstabilisierung für Sicherheit, sobald große Lasten am Haken des Sharan hängen. Die Gespannstabilisierung kann Leben retten und ist unverzichtbar für ein modernes Zugfahrzeug.
Mobilitätsreifen: Ein weiteres Paradebeispiel für Perfektion bis ins kleinste Detail ist der serienmäßige „Mobilitätsreifen" des deutschen Herstellers Continental. Mit der ContiSeal genannten Technik hat Continental ein System entwickelt, das trotz eingedrungener Nägel oder Schrauben die Weiterfahrt ermöglicht: Eine Schutzschicht auf der Innenseite der Reifenlauffläche dichtet die beim Eindringen der Fremdkörper entstehenden Löcher sofort ab und lässt so keine Luft entweichen. Die Versiegelung funktioniert bei nahezu allen Undichtigkeiten, die von Gegenständen bis zu 5 Millimetern Durchmesser hervorgerufen werden. Rund 85 Prozent aller Reifenpannen können so vermieden werden.
Rad-Reifen-Kombinationen: Die Grundversion des Sharan (Trendline) ist mit Reifen der Dimension 205/60 R 16 auf Stahlfelgen im Format 6½Jx16 ausgestattet. Der Sharan Comfortline wird mit 215er Reifen, ebenfalls 16 Zoll hoch, ausgeliefert. Als Felgen kommen in diesem Fall Leichtmetallräder („Memphis" in 6½Jx16) zum Einsatz. Die Topversion der Baureihe, der Sharan Highline, verlässt das Volkswagen Werk im portugiesischen Palmela auf Reifen der Größe 225/50 R 17, ebenfalls kombiniert mit Leichtmetallfelgen („Sydney" in 7Jx17).
Adaptive Fahrwerksregelung DCC
In Sachen Fahrwerk gilt: Ein Plus an wirklich spürbarer Sportlichkeit geht immer zu Lasten des Komforts; und umgekehrt verhält es sich genauso. Ideal wäre deshalb ein Fahrwerk, das sich permanent den Fahrbahnbedingungen und den jeweiligen Wünschen des Fahrers oder seiner Passagiere anpassen könnte. Dazu allerdings ist eine elektrisch verstellbare Dämpfung erforderlich. Solch eine adaptive Fahrwerksregelung (DCC) kommt nun erstmals auch im Sharan zum Einsatz. Geregelt werden nicht nur die Dämpferkennung, sondern ebenso die Abstimmung der elektromechanischen Servolenkung.
Die adaptive Fahrwerksregelung bietet drei Programme: „Normal", „Sport" und „Comfort". „Sport" und „Comfort" werden über eine Taste vor dem Schalthebel angewählt. Entscheidend ist allerdings die Tatsache, dass sich durch die adaptive Fahrwerksregelung permanent die Fahreigenschaften verbessern. Denn die Dämpfung wird ständig der Fahrbahn und der Fahrsituation angepasst. Das System reagiert zudem auf Beschleunigungs-, Brems- und Lenkvorgänge. Der Zielkonflikt zwischen sportlich straffer und komfortabler Auslegung ist damit gelöst. Für Fahrer und Mitreisende wird das über einen deutlich besseren Komfort spürbar.
Im Programm „Sport" dagegen wird aus dem Sharan ein agiler Business-Van zum schnellen Reisen, da sich die Dämpfung deutlich verhärtet und parallel die Servounterstützung der Lenkung bei einer gleichzeitig direkteren Auslegung zurückgenommen wird. Das Gegenteil ist im Modus „Comfort" der Fall. Besonders auf schlechten Wegstrecken und bei langsamer Fahrt verbessert sich der Komfort signifikant.
Zu den Komponenten der adaptiven Fahrwerksregelung gehören vier kennfeldregelbare Dämpfer, ein Gateway-Steuergerät als Schnittstelle zu den CAN-Datennetzwerken im Sharan, drei Sensoren zur Messung der Radwege, drei Sensoren zur Messung der Aufbaubewegungen und ein Steuergerät für die Dämpferregelung.