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Dieses Modell wird nicht mehr produziert!

Informationen zum VW Sharan

 

Antrieb, Motoren

Shortfacts

Baujahr: 2010 - 2022
Vorgänger:VW Sharan
Nachfolger: k.A.
Die vier direkteinspritzenden Turbobenziner (TSI) und Turbodiesel (TDI) des Sharan sind bis zu 21 Prozent sparsamer geworden, als die vergleichbaren Motoren des Vorgängers. 110 kW / 150 PS und 147 kW / 200 PS leisten die zwei TSI; 103 kW / 140 PS und 125 kW / 170 PS entwickeln die TDI. Jeden dieser Euro-5-Motoren gibt es optional in Verbindung mit den 6-Gang-Doppelkupplungsgetrieben (DSG). Im Falle des 200-PS-TSI ist das DSG sogar serienmäßig an Bord.

Bis zu einer Leistung von 170 PS kommt stets ein BlueMotion Technology-Paket mit Start-Stop-System und Rekuperation (Rückgewinnung kinetischer Energie, die in der Batterie zwischengespeichert wird) zum Einsatz. Mit 5,5 Litern Durchschnittsverbrauch (analog 145 g/km CO2) setzt der 194 km/h schnelle Sharan 2.0 TDI in der 140-PS-Version im Segment eine neue Weltbestmarke in Sachen Verbrauch! Dementsprechend gigantisch ist die theoretische Reichweite: 1.273 Kilometer bei einem Tankvolumen von 70 Litern.

Die BlueMotion Technology
Der Sharan wird als TDI und als TSI in den Leistungsstufen bis 170 PS in Deutschland serienmäßig als BlueMotion Technology-Version ausgeliefert. Unter anderem gehören zu diesem effizienten Technologiepaket rollwiderstandsarme Reifen, das Start-Stopp-System und die Rekuperation.

Start-Stopp-System: Der Fahrer fährt an eine rote Ampel, bremst den Sharan bis zum Stillstand ab, schaltet in den Leerlauf und nimmt den Fuß von der Kupplung (bei DSG reicht allein der Fuß auf der Bremse). Damit wird der Motor augenblicklich abgestellt. In der Multifunktionsanzeige erscheint jetzt der Hinweis „Start Stopp". Sobald die Ampel wieder gelb wird, tritt der Fahrer die Kupplung durch (bei DSG einfach Bremse lösen), der Motor startet, der Hinweis „Start Stopp" erlischt, Gang einlegen und weiter geht es. Im Grunde muss der Fahrer keinen zusätzlichen Bedienungsschritt gegenüber einem herkömmlichen Auto ausführen, spart aber mittels Start-Stopp-System in der Stadt bis zu 0,2 Liter auf 100 Kilometern.

Im Vergleich zu Fahrzeugen ohne Start-Stopp-System haben die BlueMotion Technology-Modelle ein zusätzliches Batteriedatenmodul (zur Erfassung des aktuellen Ladestatus), einen verstärkten Anlasser, einen DC/DC-Wandler (garantiert Spannungsstabilität des Bordnetzes) und eine besonders zyklenfeste Vlies-Batterie an Bord.

Rekuperation: Die Rekuperation hilft, die beim Fahren eingesetzte Energie möglichst ideal zu nutzen. Während der Schub- und Bremsphasen des Sharan – also immer dann, wenn der Fahrer einfach vom Gas geht oder gezielt bremst – wird die Spannung der Lichtmaschine (Generator) angehoben und zum massiven Nachladen der Fahrzeug-Batterie genutzt. Dank dieser vom Wirkungsgrad des Motors abhängigen Generatorsteuerung und der so stets optimal geladenen Batterie kann die Spannung der Lichtmaschine – etwa beim Beschleunigen oder dem konstanten Halten der gewünschten Geschwindigkeit – abgesenkt werden. Sogar das komplette Abschalten des Generators ist möglich. Und das entlastet den Motor und senkt so den Verbrauch. Zudem versorgt die stets optimal geladene Batterie das Bordnetz auch während der Stopp-Phasen des Motors (etwa an der Ampel) mit ausreichend Energie. Um die Rekuperation zu nutzen, bedarf es einer speziellen Software für das Energiemanagement und einer parallel modifizierten Software des Motorsteuergerätes.

TDI-Motoren
Der neue Sharan wird mit zwei TDI-Motoren angeboten. Sie leisten 103 kW / 140 PS und 125 kW / 170 PS. Beide TDI sind mit einem SCR-Katalysator (SCR = selective catalytic reduction) ausgestattet, der speziell Stickoxyde (NOx) eliminiert und den Sharan auch als Turbodiesel zu einem der saubersten Vans der Welt macht.

TDI mit 103 kW / 140 PS
Den Start in die Welt der neuen Common-Rail-Turbodiesel des Sharan markiert ein 1.968 cm3 großer Vierventil-Vierzylinder mit einer Leistung von 103 kW / 140 PS (bei 4.200 U/min). Bereits ab 1.750 U/min entwickelt der auffallend leise und mit 16,5:1 verdichtete TDI ein Drehmomentmaximum von 320 Newtonmetern. Dank dieser Eckwerte beschleunigt der Turbomotor den handgeschalteten Sharan in nur 10,9 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 194 km/h. Dem gegenüber steht ein faszinierend niedriger Durchschnittsverbrauch von lediglich 5,5 l/100 km. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von nur noch 143 g/km.

TDI mit 125 kW / 170 PS
Der 125 kW / 170 PS starke TDI des neuen Sharan arbeitet ebenfalls mit einer Common-Rail-Einspritzung. Spätestens seit dem Einsatz im aktuellen Golf GTD gilt das enorme Leistungspotential dieses 2,0-Liter-Vierventil-Vierzylinders als nahezu legendär. Im Sharan zeigt sich der Motor ebenso sportlich und – wie der 140-PS-Motor – auffallend kultiviert. Die klassische Wette mit dem Beifahrer, ob unter der Motorhaube ein Benziner oder Diesel für Vortrieb sorgt, dürfte der Sharan-Fahrer in den meisten Fällen gewinnen.

Die Höchstleistung des TDI liegt bei 4.200 U/min an. Zwischen 1.750 und 2.500 U/min entwickelt der Motor sein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern – ausreichend Leistung und Kraft, um den Sharan in nur 9,7* Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 207 km/h. Der Clou dabei: Auch dieser TDI verbraucht extrem weniger Kraftstoff. Durchschnittlich 5,7* l/100 km sind dabei ein Statement der Effizienz. Der entsprechende CO2-Wert von 151* g/km untermauert das.

SCR-Katalysator: Der SCR-Kat wandelt in Verbindung mit dem Additiv AdBlue die Stickoxide (NOx) im Abgas selektiv zu Stickstoff und Wasser um. Zusätzlich sind jedoch auch weiterhin ein Oxidationskatalysator und der Dieselpartikelfilter am Bord, um das gesamte Spektrum der Emissionen zu reduzieren.

Die Umwandlung der Stickoxide erfolgt unter Verwendung der synthetisch hergestellten, wässrigen Harnstofflösung AdBlue. Sie wird in einem 17 Liter großen Zusatztank mitgeführt, der sich im Bereich des linken, hinteren Radhauses befindet. Eingespritzt wird AdBlue über ein Modul hinter dem Dieselpartikelfilter und Oxidationskatalysator. Die Substanz wird kontinuierlich vor dem SCR-Kat in die Abgasanlage eingespritzt. Die Dosierung richtet sich nach dem Abgasmassenstrom; das Motormanagement, via NOx-Sensor hinter dem SCR-Kat informiert, sorgt für die genaue Regelung.

Von einem Gitter fein zerstäubt, wandelt sich der Harnstoff im heißen Abgas vor dem SCR-Katalysator um. Im SCR-Kat reagiert dieser mit den Stickoxiden und spaltet sie in Stickstoff und Wasser auf. AdBlue ist ungiftig, geruchlos und biologisch abbaubar; der Verbrauch beträgt im Mittel etwa 0,1 Liter pro 100 Kilometer. Bei 17 Litern Tankinhalt ergibt sich eine Reichweite von rund 15.000 Kilometern zwischen zwei Füllungen.

Common-Rail-Einspritzung: Bis zu 1.800 bar Einspritzdruck und spezielle Achtloch-Einspritzdüsen sorgen für eine besonders feine Zerstäubung des Dieselkraftstoffs. Für die Ansteuerung der Einspritzdüsen sind Piezo-Inline-Injektoren zuständig. Dabei lösen elektrisch ansteuerbare Piezo-Kristalle mit Unterstützung eines hydraulischen Elements in Sekundenbruchteilen die Einspritzung aus. Im Vergleich zu herkömmlichen Magnetventilen ermöglicht die Piezo-Technik flexiblere Einspritzvorgänge mit kleineren, exakter dosierbaren Kraftstoffmengen und Mehrfacheinspritzungen mit bis zu 7 Einzeleinspritzungen pro Arbeitstakt. Vorteil: ein sehr leiser Motorlauf, ein spontanes Ansprechverhalten sowie niedrige Verbrauchs- und Emissionswerte.

TSI-Motoren
Als einer der ersten Vans weltweit wird der Sharan ausschließlich mit aufgeladenen und direkteinspritzenden Motoren angeboten. Wegweisend sparsam und agil sind dabei nicht nur die Turbodiesel (TDI), sondern auch die Turbobenziner (TSI). Letztere leisten im Sharan 110 kW / 150 PS und 147 kW / 200 PS.

TSI mit 150 PS
Ein 1,4 Liter großer TSI-Motor mit einer Leistung von 110 kW / 150 PS (bei 5.800 U/min) ist die neue Grundmotorisierung des Sharan. Der via Turbo und Kompressor aufgeladene Twincharger ist ausgesprochen sparsam (Durchschnittsverbrauch: 7,2 l/100 km Superbenzin mit 95 ROZ), emissionsarm (167 g/km CO2) und drehmomentstark (maximal 240 Newtonmeter zwischen 1.750 und 4.000 U/min). Der Sharan erreicht mit diesem Motor und manueller Schaltung nach 10,7 Sekunden 100 km/h; die Höchstgeschwindigkeit beträgt 197 km/h.

Interessant ist die sich ergänzende Arbeitsweise von Kompressor und Turbolader: Der mittels Riemen mechanisch angetriebene Kompressor steigert das TSI-Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen. Es handelt sich hier um eine Ladereinheit, die auf dem Roots-Prinzip basiert. Eine Besonderheit des verwendeten Kompressors ist eine interne Übersetzungsstufe, die bereits bei niedrigen Motordrehzahlen eine hohe Kompressorförderleistung ermöglicht.

Bei erhöhter Drehzahl setzt zusätzlich der Abgasturbolader (mit Wastegate-Regelung) ein. Dabei sind Kompressor und Abgasturbolader in Reihe geschaltet. Der Kompressor wird über eine Magnetkupplung betätigt, die in ein Modul innerhalb der Wasserpumpe integriert ist. Eine Regelklappe sorgt dafür, dass die für den Betriebspunkt notwendige Frischluft zum Abgasturbolader oder zum Kompressor gelangt. Im reinen Abgasturboladerbetrieb ist die Regelklappe geöffnet. Die Luft nimmt dann den von herkömmlichen Turbo-Motoren bekannten Weg über den Frontladeluftkühler und die Drosselklappe in das Saugrohr. Ab einer Motordrehzahl von 3.500 U/min übergibt der Kompressor die Arbeit komplett an den Turbolader.

TSI mit 200 PS
In der höchsten Leistungsstufe wird der Sharan von einem 147 kW / 200 PS (zwischen 5.100 und 6.000 U/min) starken TSI angetrieben. Der gleiche, via Turbo aufgeladene 2,0-Liter-Motor, sorgt unter anderem im aktuellen Golf GTI für mächtig Schub, dort allerdings mit nochmals 10 PS mehr. Fest steht: Auch im Sharan bietet der große Vierzylinder-TSI ein Maximum an Kraft bei einem Minimum an Verbrauch. Auf 100 Kilometern sind es lediglich 8,1 Liter, die der bis zu 280 Newtonmeter (zwischen 1.700 und 5.000 U/min) starke Vierzylinder direkt einspritzt. Gleichwohl sorgt er für eine Höchstgeschwindigkeit von 218 km/h. Den Sprint auf 100 km/h absolviert der Sharan 2.0 TSI in 8,3 Sekunden. Der 200-PS-TSI ist serienmäßig an ein 6-Gang-DSG gekoppelt.

6-Gang-DSG
Herzstück des 6-Gang-DSG ist die Doppelkupplung. Sie besteht aus zwei nasslaufenden Kupplungen. Die Kupplung 1 bedient die ungeraden Gänge (plus R), die Kupplung 2 die geraden Gänge. Folge dieses aufwendigen Kupplungsmanagements: Beim Schalten gibt es keine Zugkraftunterbrechung. Unter optimalen Komforteigenschaften wird somit ein unvergleichbar dynamisches Schaltgefühl vermittelt.
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