Shortfacts
Baujahr: 2020 -
Nachfolger: k.A.
50 Jahre VW Golf (06/2024)Im Jahr 2024 gibt es in Wolfsburg was zu feiern. Nämlich ein halbes Jahrhundert VW Golf. Der erste Golf erblickte im Jahr 1974 die Welt und löste damit den bisherigen „Volkswagen“, den Käfer ab. So üppig, wie man es vor einigen Jahren gefeiert hätte, wird das Jubiläum allerdings wohl nicht ausfallen, denn auch der Golf ist mittlerweile nicht mehr DER Volkswagen, sondern nur noch EIN Volkswagen unter vielen. Modelle wie Tiguan oder T-Roc haben an der Vormachtsstellung des Golf im VW Konzern mächtig genagt und ihn in vielen Ländern längst überholt.
Golf I – 1974 bis 1983Die Initialzündung. Der erste Golf der Serienproduktion fuhr am 29. März 1974 von den Produktionsbändern in Wolfsburg und war ab Mai bei den Volkswagen Händlern. Dort, wo über Jahrzehnte der Käfer und damit der Heckmotor und Heckantrieb das Bild dominierte, begann so endgültig eine neue Epoche: die des quer eingebauten Frontmotors und Frontantriebs. Eingeleitet hatte diese Bewegung kurz zuvor der Scirocco und der 1973 vorgestellte Passat. Mit dem Golf war nun auch die volumenstärkste Klasse auf die neue Technologie umgestellt worden. Der von Giorgetto Giugiaro und Volkswagen entworfene Golf I musste als Nachfolger des legendären und mehr als 21,5 Millionen Mal gebauten Käfers der unermesslich großen Erwartung gerecht werden, die Erfolgsgeschichte des bis dato erfolgreichsten Autos der Welt fortzusetzen. Doch das moderne und sichere Antriebskonzept, die große Variabilität mit einer Heckklappe und umklappbarer Rücksitzlehne und letztlich auch das Design überzeugten derart, dass bereits im Oktober 1976 der millionste Golf gefeiert werden konnte. Von der ersten Generation des Golf – inklusive aller Derivate und dem seinerzeit baugleichen Jetta – wurden 6,99 Millionen Exemplare auf allen Kontinenten dieser Erde verkauft.
Golf II – 1983 bis 1991Die erste Evolutionsstufe. Er war der zweite Golf, mit dem die Generation der Babyboomer, die heute 50-Jährigen, fahren lernte: Wurde schon der Vorgänger zum Liebling aller Fahrlehrer und Fahrschüler, dann fuhr sich der neue Golf nun endgültig und unauslöschbar in die Köpfe dieser Generation, die später sogar nach ihm benannt wurde. Und es war dieser Golf, der erstmals den Fortschritt demokratisierte – mit Technologien wie dem geregelten Katalysator, dem Antiblockiersystem oder dem ersten Allradantrieb der Baureihe. Im Juni 1988 hatte der Golf bereits die magische Produktionsschallmauer von 10 Millionen Fahrzeugen durchbrochen. Nach 6,3 Millionen Exemplaren lief die zweite Generation des Golf im Sommer 1991 aus.
Golf III – 1991 bis 1997Der Sieg der Sicherheit. Mit der dritten Generation des Golf leitete Volkswagen ab August 1991 eine neue Ära der Sicherheit ein. Zum einen war der Golf III der erste Typ der Baureihe, den es ab 1992 mit Frontairbags gab; zum anderen aber führten große Fortschritte im Bereich der Karosseriekonstruktion dazu, dass die Crasheigenschaften sich signifikant verbesserten. Rückblickend darf attestiert werden, dass Volkswagen mit diesem Golf die passive Sicherheit regelrecht revolutionierte, da der verbesserte Schutz weltweit Millionen von Autofahrern zugute kam. Doch mit dem Golf III sind zahlreiche weitere Meilensteine der Baureihe verbunden: der erste Sechszylindermotor (VR6), die Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat), der erste Oxydationskatalysator für die Dieselmotoren, der erste Dieseldirekteinspritzer und die ersten Seitenairbags. Im Mai 1994 feierte Volkswagen 15 Millionen produzierte Golf. 1997 lief die dritte Generation nach 4,83 Millionen gefertigten Exemplaren aus.
Golf IV – 1997 bis 2003Die Stilikone. Heute gilt der Golf IV unter Design-Experten als Stilikone und wegweisend für die Baureihe – sicher auch deshalb, weil er mit all seiner Klarheit und dem für die Baureihe prägenden C-Säulen-Design die Brücke zum Golf I des Jahres 1974 schlug. Volkswagen realisierte mit dem Golf IV einen völlig neuen Qualitätsstandard im Segment. Parallel schritt mit dem Debüt des ESP die Demokratisierung der Sicherheit weiter voran. Ein Jahr später wurde das ESP zuerst in Deutschland Serienstandard. 2001 folgte der heute bereits als Klassiker gesuchte Golf GTI 132 kW (zum 25. Geburtstag des GTI), 2002 der erste Golf mit Benzindirekteinspritzung (FSI) und das Debüt der serienmäßigen Kopfairbags. Ebenfalls 2002 stellte Volkswagen zudem den bis dato sportlichsten Golf vor: den 250 km/h schnellen R32. 2003 war es dieser Golf R32, der erstmals mit einem Doppelkupplungsgetriebe (DSG) erhältlich war. Im selben Jahr räumte der Golf IV nach 4,99 Millionen Exemplaren den Platz auf den Produktionsbändern für den Golf V.
Golf V – 2003 bis 2008Das Ende der Klassengrenzen. Er war der fünfte Golf, dessen Komfort und Dynamik so manch einen Wettbewerber der höheren Mittelklasse hinter sich ließ. Nichts anderes galt für die Qualität. Ein Wert, der die Stabilität der per Laser geschweißten Karosserie untermauert, waren die 2003 beim Debüt des Golf V ausgewiesenen 35 Prozent Plus in der Torsionssteifigkeit. Erstmals war der Golf nun zudem auf Wunsch mit Seitenairbags im Fond lieferbar – zusammen mit den sechs serienmäßigen Airbags (Front, Seite vorn, Kopfairbags) waren damit acht der schützenden Luftpolster an Bord. In Sachen Komfort und Dynamik punktete der Golf V unter anderem dank seiner neuen Vierlenkerhinterachse und einem neuen 7-Gang-DSG, Bi-Xenonscheinwerfern, Regensensor und Panoramaschiebedach sowie dem Debüt des ersten Turbo-Benzindirekteinspritzers im Golf GTI und des weltweit ersten Twinchargers mit Turbo- und Kompressor-Aufladung. Als 2008 der Golf VI vorgestellt wurde, waren von der Generation V in allen Versionen 3,4 Millionen Exemplare produziert worden.
Golf VI – 2008 bis 2012Die Highend-Kompaktklasse. In nur vier Jahren entstanden auf der Basis der 2008 vorgestellten sechsten Generation bis Ende Juli 2012 weitere 2,85 Millionen Golf. Und wieder machte auch die Sicherheit große Fortschritte: Die erneut per Laser geschweißte Karosserie war derart stabil, dass sie mit Bravour die maximalen fünf Sterne im EuroNCAP-Crashtest erzielte. Serienmäßig war nun zudem ein weiterer Airbag an Bord: der Knieairbag. Im Hinblick auf die Qualität galt insbesondere das Interieur des Golf VI als wegweisend. Neue Assistenzsysteme wie die automatische Fernlichtregelung „Light Assist“, der „ParkAssist“, der Berganfahrassistent und Technologien wie die adaptive Fahrwerksregelung „DCC“ machten das „World Car of the Year“ des Jahres 2009 zum bis dato fortschrittlichsten Golf. Ebenfalls verfügbar: Features wie das Start-Stopp-System und der Rekuperationsmodus, das dynamische Kurvenfahrlicht und LED-Rückleuchten.
Golf VII – 2012 bis 2020Die Gewichtsspirale umgedreht. Am 4. September 2012 feierte Volkswagen in Berlin die Weltpremiere des siebten Golf. Schon einen Tag später startete in den ersten Ländern der Vorverkauf des bis dato 29,3 Millionen Mal verkauften Bestsellers. Das Gewicht des neuen Golf wurde um bis zu 100 kg gesenkt und damit die viel zitierte Gewichtsspirale umgedreht. Je nach Motor konnte der Verbrauchgegenüber dem Vorgänger um bis zu 23 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus brachte Volkswagen den Golf mit einer ganzen Armada neuer Assistenzsysteme auf den Markt. Dazu gehörten Systeme wie die Multikollisionsbremse, ein proaktives Insassenschutzsystem sowie die automatische Distanzregelung „ACC“ und das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ inklusive City-Notbremsfunktion. Vom Golf VII verließen bislang rund 6,0 Millionen Exemplare die Werke.