Ohne Kfz-Haftpflichtversicherung darf kein Kraftfahrzeug auf deutschen Straßen bewegt werden. Der Versicherungsschutz ist aus gutem Grund Pflicht. Er schützt Versicherte vor den nicht zu unterschätzenden Kosten bei Unfällen im Straßenverkehr. Eine zusätzliche Absicherung mit Teil- oder gar Vollkasko kann sich ebenfalls lohnen. Dieser Beitrag fasst wesentliche Faktoren zur Kfz-Versicherung zusammen und klärt über Einsparmöglichkeiten auf.
Vergleichen lohnt sich
Die Auswahl an Kfz-Versicherungsangeboten ist riesig und macht die Auswahl geeigneter Tarife umso schwerer. Die Unterschiede hinsichtlich Deckungssummen, Serviceleistungen und Preisgestaltung sind teilweise erheblich. Vergleichsportale sind beim Gegenüberstellen der Angebote ein Segen. Statt online jede Internetpräsenz der Versicherer separat aufrufen zu müssen, vergleichen die Portale automatisiert und fassen die Ergebnisse zusammen. Das spart eine Menge Zeit und Nerven.
Mehrfach und digitale Alternativen gegenüberstellen!
Allerdings sollten sich Verbraucher nicht auf ein Portal beschränken, sondern die Ergebnisse von mindestens zwei abgleichen. Hinzu kommt, dass nicht jede attraktive Versicherung von den Plattformen gelistet wird. Deshalb ist es ratsam, ergänzend bei unabhängigen Verbraucherorganisationen wie der
Verbraucherzentrale oder der
Stiftung Warentest nach Tests oder Empfehlungen Ausschau zu halten.
Nicht zu vernachlässigen sind Angebote von digitalen Versicherern, die ihr Angebot ausschließlich online präsentieren und die Ersparnisse durch die unbürokratische Abwicklung an Kunden weitergeben. Derartige Versicherungsgesellschaften sind bislang rar, aber es gibt sie. Darunter die Friday Insurance S.A., die als Teil der Schweizer Bâloise-Gruppe gegründet wurde und seit Mai 2018 unabhängig agiert. Die Versicherung bot als erster Kfz-Versicherer der Bundesrepublik eine
kilometergenaue Abrechnung an. Die entsprechende
Kfz Versicherung von Friday lohnt sich laut Versicherer besonders für Wenigfahrer mit einer jährlichen Fahrleistung unter 9.000 Kilometer. Ein Großteil der Versicherungen legt bei der Kalkulation der Beiträge
Kilometerstaffeln zugrunde. Anders als bei einer kilometergenauen Abrechnung, wo nur das gezahlt wird, was tatsächlich an Fahrleistung zusammenkommt, erhalten Versicherte bei der Staffelung kein Geld zurück, wenn sie weniger unterwegs waren als geschätzt.
Vorsicht Kündigungsfrist!
Besteht bereits eine Kfz-Versicherung und diese soll durch einen günstigeren Tarif abgelöst werden, ist vor dem Vergleichen die Kündigungsfrist zu kontrollieren. Es gibt zwar bereits monatlich kündbare Tarife, doch diese sind eher die Seltenheit. Es überwiegen Verträge mit einer Kündigungsfrist von einem Monat. In der Vergangenheit galt der Stichtag 30. November als bindend. Zu diesem Datum musste die fristgerechte Kündigung beim Versicherer eingehen, um den Vertrag zum Jahresende beenden zu können. Aufgrund der unterschiedlichen Fristen ist ein sorgfältiger Blick in die Vertragsunterlagen ein Muss. „Einige große Kfz-Versicherer sind nämlich dazu übergegangen, das Versicherungsjahr wieder genau an dem Tag beginnen zu lassen, an dem das Fahrzeug angemeldet wurde“, warnt die
Verbraucherzentrale in einem Verbrauchertipp zur Kfz-Versicherung.
Rabatte und Vergünstigungen sichern
Zusätzliches Sparpotenzial ergibt sich bei der Kfz-Versicherung im Rahmen diverser Rabatte. Für einen Einblick in die zahlreichen Optionen wurden Beispiele arrangiert:
- Zweitwagen-Rabatt
Insbesondere für Fahranfänger lohnt sich der Blick auf die sogenannte Zweitwagenregelung. Gemeint ist damit die Versicherung des Fahrzeugs als Zweitwagen beispielsweise über die Eltern oder Partner. Da der Wagen über einen Fahrzeughalter mit deutlich mehr Erfahrung versichert wird, kann von einer günstigeren Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) profitiert werden. Entscheidend ist, dass die Zusammenhänge zwischen Erst- und Zweitwagen berücksichtigt werden: Sind beide Fahrzeuge in der identischen Schadenfreiheitsklasse abgesichert, würde sich ein Unfall des Zweitwagens negativ auf die Schadensklasse des Erstwagens auswirken. Um dies zu umgehen, ist es meist sinnvoll für den Zweitwagen eine teurere Schadensklasse zu akzeptieren, um eine Unabhängigkeit der Fahrzeuge zu erzielen.
Achtung: Vor einem Versicherungswechsel sollte mit der alten Versicherung geklärt werden, welche SF-Klasse diese dem neuen Anbieter meldet. Wie die Verbraucherzentrale online bestätigt, umfassen die Meldungen oft ungünstigere Einstufungen als bisher auf den Rechnungen stand. Laut Versicherer liegt das daran, dass die beim Abrechnen zugrunde gelegte SF-Klasse lediglich intern galt, nicht aber bei einer neuen Versicherung.
- Garagen-Rabatt
Stehen Fahrzeuge zuhause in einer abgeschlossenen Garage, wirkt sich das bei vielen Versicherern mindernd auf die Beiträge aus. Da das Risiko für Diebstahl und Schäden durch Sturm und Co. deutlich geringer ist als bei einem Parkplatz unter freiem Himmel, kommen viele Versicherungsgesellschaften potenziellen Neukunden mit Preisnachlässen entgegen.
- CO2-Rabatte
Einige Versicherungen gewähren Vergünstigungen für umweltfreundliches Fahren. Teilweise werden reine E-Fahrzeuge preiswert abgesichert, teilweise Hybriden. Auch der CO2-Ausstoß und das Gewicht des Wagens können maßgeblich sein.
Folgende Ratgeber informieren über weitere wichtige Informationen rund um die Kfz-Versicherung:
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